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Die Europäische Wirtschaftsunion zwischen Vertiefung und Desintegration. Blockade und wachsende Asymmetrie zwischen Deutschland und Frankreich

 
 

Abstract


Seit dem Ausbruch der Euro-Krise hat sich eine intensive Diskussion uber die institutionelle Reform der Europaischen Wirtschafts- und Wahrungsunion (EWWU) entwickelt. Doch trotz weitreichender Reformvorschlage von Seiten Frankreichs und der Europaischen Kommission verlauft der Reformprozess schleppend und inkrementell, sodass die grundlegenden ‚Konstruktionsfehler‘ der EWWU bisher nicht beseitigt wurden. Der Beitrag argumentiert, dass der Reformprozess nicht blos durch vorubergehende ‚Meinungsverschiedenheiten‘ zwischen den Mitgliedsstaaten, sondern durch eine zunehmende wirtschaftliche Asymmetrie in der deutsch-franzosischen Achse gelahmt ist. Dieser Asymmetrie liegt wiederum eine Re-Orientierung Deutschlands in der europaischen und internationalen Arbeitsteilung zugrunde. Um dieses Argument auszufuhren, stellt der Beitrag zunachst die historische Entwicklung und Bedeutung des deutsch-franzosischen Bilateralismus in der europaischen Wirtschaftsintegration dar und beleuchtet den bisherigen Verlauf der EWWU-Reformdiskussion. Hieran anschliesend diskutiert er die Widerspruche und Unzulanglichkeiten der aktuellen Reformvorhaben und erklart diese im Rahmen einer Analyse der wachsenden wirtschaftlichen Asymmetrie zwischen Deutschland und Frankreich und der zunehmenden wirtschaftlichen Re-Orientierung Deutschlands nach Osten in Richtung der Visegrad-Lander und der asiatischen emerging markets.

Volume None
Pages 21-59
DOI 10.1007/978-3-658-25037-9_2
Language English
Journal None

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