Archive | 2019

Migration und Citizenship: Vom Geburtsprivileg zum Domizilprinzip

 

Abstract


In einer transnationalen globalen Gesellschaft ist „citizenship“ ein zunehmend wichtiger Mechanismus der Inklusion und Exklusion. Jedoch wird in der internationalen wissenschaftlichen Literatur zu citizenship vorwiegend die Inklusion hervorgehoben, wahrend in der politischen und alltaglichen Praxis „citizenship“ als ein zentraler Mechanismus der formalen und informellen Ausgrenzung benutzt wird. In diesem Sinne kann citizenship als eine Form von Kapital betrachtet werden, die der Logik der Unterscheidung und sozialen Reproduktion folgt. Dennoch besitzt citizenship auch in der Praxis das Potenzial ein Mechanismus der Inklusion fur diejenigen MigrantInnen zu werden, die derzeit politisch ausgegrenzt sind. Aktivismus, zum Beispiel, fordert und praktiziert citizenship nach dem Domizilprinzip, das nicht Abstammung oder Geburtsort sondern Wohnort in den Vordergrund stellt. Citizenship nach dem Domizilprinzip ist in diesem Zusammenhang nicht nur eine nationale, sondern auch eine stadtische Kategorie. Die entsprechende Rekonfiguration von citizenship ist jedoch ein langwieriger, muhevoller und hart umkampfter politischer Prozess.

Volume None
Pages 31-47
DOI 10.1007/978-3-658-25534-3_2
Language English
Journal None

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