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Impulse für eine kritisch-reflexive Lehr-Lern-Kultur aus performativitäts-theoretischer Perspektive

 
 

Abstract


Universitare Lehre – verstanden als eine spezifische Form des Unterrichtens – ist nicht einfach vorhanden oder „an sich“ gegeben, sondern wird erst und immer neu durch den Vollzug spezifischer kultureller und sozialer Praktiken hervorgebracht (vgl. bspw. Reckwitz 2003; Breidenstein 2010; Klepacki & Zirfas 2013; Reh & Rabenstein 2013). Im Hinblick auf die Entwicklung innovativer Lehr-Lern-Kulturen ist es daher notwendig, die Strukturpositionen universitaren Unterrichts (Lehrende – Gegenstand – Studierende) in ihren relationalen Verbindungen zugleich als Konstituenten und Effekte performativunterrichtlicher Wirklichkeiten zu verstehen. Gerade im Hinblick auf den, im Rahmen der Entwicklungen des Bologna-Prozesses haufig beklagten, Mangel an reflexiver und diskursiver Eigenstandigkeit der Studierenden und den oftmals konstatierten ‚Verfall der Debatten- und Redekultur an Universitaten‘ (vgl. Thompson 2018), kommt es dabei darauf an, den performativen Vollzug von Unterricht insbesondere auch als Prozess von Subjektpositionierungen bzw. Subjektwerdungen und als Prozess der Bildung relationaler Beziehungsmuster in den Blick zu nehmen, wodurch bspw. Adressierungsfragen, Fragen von Machtverhaltnissen oder auch Fragen der raumlich-materiellen Gebundenheit von Lehr-Lern-Situationen besondere Relevanz erhalten (Ricken 2009a, 2009b; Biesta 2010; Reh & Ricken 2012). In unserem Beitrag sollen im Kontext dieser praxeologisch-performativitatstheoretischen Perspektive (vgl. bspw. Fischer-Lichte 2005 & Schafer 2016) vor diesem Hintergrund sodann folgende Aspekte weiter diskutiert werden: \n \n1. \n \nDer korperlich-performative Vollzug des Lehrens und Lernens in unterrichtlichen Settings. \n \n \n \n \n2. \n \nPerformative Interaktionsstrukturen zwischen Lehrenden, Lernenden und Inhalten. \n \n \n \n \n3. \n \nDie performative Bedeutung von Raumen und Dingen fur didaktisch organisierte Lehr-Lern-Settings.

Volume None
Pages 205-222
DOI 10.1007/978-3-658-25740-8_11
Language English
Journal None

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