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Konventionen der Brotqualität in der Bäckereigewerbereform des Zweiten Kaiserreichs in Frankreich (1853–1866)
Abstract
Wie gegensatzliche, an unterschiedliche Produktionswelten geknupfte Qualitatskonventionen in politischen Reformprozessen mobilisiert werden konnen, zeigt sich in diesem Beitrag uber die Reform des Backereigewerbes und Brotmarktes Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Produktion und Vermarktung des „taglichen Brotes“ unterlagen traditionell einer ganzen Reihe von aus dem Ancien Regime stammenden Sonderregelungen auf kommunaler Ebene, die wahrend und nach der Franzosischen Revolution nicht aufgehoben worden waren.Im Reformprozess spielten unterschiedliche, teils gegensatzliche Qualitatskonventionen und Produktionswelten eine zentrale Rolle, auf handwerkliches savoir faire wurde ebenso rekurriert wie auf das Potenzial von Brotfabriken.