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Qualitätskontrolle und ihre bisherige Durchsetzung

 
 

Abstract


Mitte der 1990er-Jahre stellte die chinesische Regierung einen Zukunftsplan zur Modernisierung bzw. Globalisierung der TCM auf, um ihr zu einer groseren wissenschaftlichen Anerkennung durch den Westen zu verhelfen und die finanziellen Absatzmarkte fur CHM-Arzneidrogen und -Zubereitungen im Ausland zu steigern, indem westliche Qualitatsstandards wie GAP, GMP, GLP oder auch SOPs vom Feldanbau bis zum Endverbraucher fur Kulturbestande als auch Wildsammlungen nach und nach eingefuhrt werden sollen. Ferner sollen Paozhi-Verfahren wissenschaftlich aufgeklart werden, klinische Studien nach westlichem Muster durchgefuhrt und kontrolliert sowie Wirkstoffe mit leistungsstarken und schnellen Methoden durch pharmakologische Screenings entdeckt und isoliert werden. Auserdem sollen neue Rezepturen besonders zur Behandlung von in der westlichen Medizin oft noch unbefriedigend behandelten chronischen Krankheiten starker in den Fokus genommen werden. Die entwickelten Verfahren sollen dann durch Patente entsprechend geschutzt werden und damit auch fur weitere finanzielle Gewinne sorgen. Von Vorteil durfte dabei sein, dass sowohl Taiwan als auch besonders Hong Kong SAR mittlerweile dem PIC/S beigetreten sind, was die Handelsbarriere u. a. von CHM-Waren mit etlichen westlichen Staaten deutlich herabsetzt. Auch wenn GMP-Zertifizierungen mittlerweile verpflichtend fur CHM-Firmen in China sind, sind im gesamten Herstellungsprozess der CHM-Arzneien aufgrund der Komplexitat der Produktionsprozesse noch lange nicht uberall Qualitatsstandards flachendeckend in der Praxis eingefuhrt.

Volume None
Pages 109-134
DOI 10.1007/978-3-662-59256-4_7
Language English
Journal None

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