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Die Neugestaltung der Unterstufe in der DDR – „Entwicklung des Menschen als wichtigste Produktivkraft“
Abstract
Die „Entwicklung des Menschen als wichtigste Produktivkraft“ (Honecker 1964, S. 19.) beschreibt die Maxime, unter der sich die Neugestaltung der Unterstufe in den 1960er Jahren in der DDR vollzog. Im Kern war dabei die Kurzung der Unterstufe auf die ersten drei Schuljahre angestrebt. Unter der Masgabe, Stoffkurzungen zu vermeiden, erkundeten die Komplexuntersuchungen (1963–1967) Reserven im Leistungsvermogen von Unterstufenkindern sowie Moglichkeiten zur Optimierung der Lernprozesse. Mehr gesellschafspolitisch als padagogisch-wissenschaftlich motiviert und definiert, implementierten sie das okonomische Bildungsverstandnis in die Lehrplane sowie Lehrmittel. Gleichzeitig wirkten die Komplexuntersuchungen uber die dabei vorgenommene Neuinterpretation bewahrter und fur Bildungsprozesse notwendiger didaktischer Prinzipien aber auch an deren Verankerung in der sozialistischen Unterstufendidaktik mit.