Herz | 2019

Verschluss des offenen Foramen ovale (PFO) beim kryptogenen Schlaganfall

 
 

Abstract


ZusammenfassungAutopsiestudien und echokardiographische Untersuchungen zeigen, dass zwischen 20 und 25\u202f% der gesunden Bevölkerung ein offenes Foramen ovale („patent foramen ovale“, PFO) haben. Bei Patienten, die jünger als 55\xa0Jahre sind, ist das Risiko für einen kryptogenen ischämischen Insultes bei Vorliegen eines PFO erhöht. Die ersten 3 randomisierten Studien konnten keine Überlegenheit des PFO-Verschlusses gegenüber einer antithrombotischen Therapie bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall nachweisen; drei kürzlich durchgeführte Studien und die Verlängerung einer früheren Studie zeigten, dass der PFO-Verschluss bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall und einem Alter von 18 bis 60\xa0Jahren der Schlaganfallprävention mit Thrombozytenfunktionshemmern überlegen ist. Der PFO-Verschluss war allerdings einer Antikoagulation nicht überlegen. Die Antikoagulation hat jedoch ein höheres langfristiges Blutungsrisiko. Der PFO-Verschluss führte bei einigen Patienten zu passagerem Vorhofflimmern. Eine optimale Patientenauswahl für den PFO-Verschluss erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologen und Neurologen.AbstractAutopsy studies and echocardiographic investigations have shown that around 20–25% of the healthy population have a\xa0patent foramen ovale (PFO). In patients younger than 55\xa0years the risk of a\xa0cryptogenic stroke is increased in the presence of a PFO. The first three randomized studies could not demonstrate superiority of an interventional closure of a PFO compared to antithrombotic treatment in patients with cryptogenic stroke. The results of three recently published studies and the extension of an earlier study showed a\xa0superiority of an interventional closure of a PFO compared to stroke prevention with antiplatelet therapy in patients aged 18–60\xa0years after a\xa0cryptogenic stroke; however, PFO closure was not superior to oral anticoagulation but anticoagulation is associated with an increased risk of bleeding. The implantation of a\xa0PFO occluder can be associated with transient atrial fibrillation in some patients. The collaboration of neurologists and cardiologists is essential in order to select patients who are most likely to benefit from a\xa0PFO closure.

Volume 44
Pages 304-309
DOI 10.1007/s00059-019-4800-0
Language English
Journal Herz

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