Divertikelkrankheit: stadiengerechte bildgebende Diagnostik

Abstract

Die Divertikelkrankheit führt häufig zu Akuteinweisungen in die Notaufnahme. Klinische Parameter sind für die Erfassung des Ausprägungsgrades der Entzündung zu ungenau, sodass eine schnelle, reproduzierbare und valide bildgebende Diagnostik unter Einsatz eines Verfahrens anzustreben ist. Die heute für die Abklärung und Stadieneinteilung der Divertikulitis gebräuchlichen bildgebenden Methoden werden vorgestellt und im Kontext der Datenlage und klinischen Realität eingeordnet. Die Multidetektorcomputertomographie ist der diagnostische Goldstandard für die bildgebende Evaluation der Divertikulitis und Grundlage der leitlinienkonformen Therapieentscheidung auf dem Boden der Classification of Diverticular Disease. Der Stellenwert der Magnetresonanztomographie bei der Fragestellung wird zu überprüfen sein, es kann jedoch bereits heute eine intensivere Einbindung der Methode prognostiziert werden. Die Sonographie wird sich, analog zu FAST bei Traumapatienten, stärker im Rahmen einer symptombezogenen Point-of-care-Eingangsdiagnostik und in der Verlaufsbeurteilung etablieren.