Der Chirurg | 2021

Moderne Konzepte der Systemtherapie zur adjuvanten und palliativen Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Ösophaguskarzinoms

 
 
 

Abstract


Die Zulassung verschiedenster PD-1/PD-L1- und CTLA-4-Inhibitoren haben die Behandlungsmöglichkeiten bei diversen Tumorentitäten nachhaltig beeinflusst und die Immuntherapie als neue onkologische Behandlungsstrategie etabliert. Dieser Artikel fasst den derzeitigen klinischen Stand der Therapie beim lokal fortgeschrittenen und metastasierten Ösophaguskarzinom zusammen und bewertet die laufenden und zukünftigen Entwicklungsprogramme und ihre Umsetzung im klinischen Alltag. Publikationen aus Medline, ASCO und ESMO wurden systematisch gesammelt und ausgewertet. Viele Phase‑I bis –III-Immuntherapiestudien wurden in den letzten Jahren bei oberen gastrointestinalen Tumoren durchgeführt, allerdings ohne vergleichbare Erfolge zu anderen Tumorentitäten und mit lediglich moderaten Ansprechraten zwischen 10 und 25\u202f% in der Monotherapie. Subgruppen wie u.\u202fa. mikrosatelliteninstabile (MSI-H) und PD-L1-überexprimierende Tumoren scheinen in besonderem Maße auf die Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren anzusprechen. Die routinemäßige Testung auf die bekannten molekularen Veränderungen sollte daher bei allen fortgeschrittenen Ösophagustumoren erfolgen. Erste vielversprechende Ansätze zur Kombination von Chemo- und Immuntherapie wurden kürzlich veröffentlich und könnten neue Therapiestandards beim Ösophaguskarzinom etablieren Aufgrund des Überlebensvorteils durch die Kombination von Chemo- und Immuntherapie bei fortgeschrittenen, nichtvorbehandelten Ösophaguskarzinomen ist zu erwarten, dass, eine Zulassung vorausgesetzt, sich diese Therapie rasch als neuer Standard etablieren wird. Auch in der adjuvanten Therapie des Ösophaguskarzinoms wird die Immuntherapie zukünftig ihren Stellenwert haben.

Volume None
Pages 1 - 9
DOI 10.1007/s00104-021-01476-9
Language English
Journal Der Chirurg

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