Der Hautarzt | 2021
Lokale und neue apparative Therapien der milden Hidradenitis suppurativa
Abstract
Hidradenitis suppurativa (HS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der inversen Hautregionen, die zunehmend auch in den Fokus der ambulanten Versorgung rückt. Früher meist chirurgisch im stationären Bereich betreut, existieren heutzutage neue Therapieoptionen, die insbesondere bei milden und mittelschweren Fällen eine effektive ambulante Betreuung ermöglichen. Es erfolgt die Darstellung der aktuellen ambulanten lokalen und apparativen Therapieoptionen unter Beleuchtung der Effektivität und des Risikos sowie der Entwicklung von Therapieempfehlungen für die Praxis. Die klinische Evidenz zu den einzelnen Behandlungsoptionen und die Analyse der aktuellen Entwicklungen zur Einschätzung der zukünftigen ambulanten HS-Betreuung in Deutschland wurde aufbereitet. Es existieren für den ambulanten Bereich mittlerweile effektive lokale Behandlungsoptionen, die von topischem Clindamycin, Resorcinol bis zur intraläsionalen Kortikosteroidinjektion reichen. Neue apparative Verfahren wie die LAight-Therapie (Lenicura, Wiesbaden) stehen zur Verfügung, die als Monotherapie oder in Kombination mit medikamentösen oder chirurgischen Behandlungsoptionen zu einem erfolgreichen Krankheitsmanagement der milden bis mittelschweren HS führen können. Eine evidenzbasierte Anwendung von topischen Therapieverfahren kann zu einer effizienteren ambulanten Behandlung von HS-Patienten führen (in der Praxis oder durch die Patienten selbst). Dies wiederum wird die Lebensqualität der HS-Patienten verbessern, insbesondere derjenigen mit rekurrierenden, milden bis mittelschweren Verläufen.