HNO | 2019
Strahlentherapeutische Studien bei Kopf-Hals-Tumoren
Abstract
Eine wichtige Therapieoption bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist die Strahlentherapie. Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago wurden Ergebnisse mehrerer Studien zur Strahlentherapie bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren vorgestellt. Alle Abstracts und Präsentationen der diesjährigen Jahrestagung der ASCO zur Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren wurden gescreent und die wichtigsten radiotherapeutischen Studienergebnisse aufgearbeitet. In der ORATOR-Studie wurde die primäre Operation bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx (OPSCC) mit der primären Radiochemotherapie (RCT) insbesondere hinsichtlich der Schluckfunktion verglichen, hier zeigte sich ein Vorteil für die RCT. Es wurden Ergebnisse präsentiert zur Frage nach der optimalen Cisplatindosierung bei Patienten, die eine adjuvante RCT erhielten. Höhere Cisplatindosen zeigen hier ein besseres Ergebnis. Bei Patienten mit Nasopharynxkarzinomen (NPC) ist die neoadjuvante Chemotherapie vor Beginn der RCT eine vergleichbare Alternative zur RCT mit folgender adjuvanter Chemotherapie. Zudem wurden Ergebnisse von Studien vorgestellt, die die Verträglichkeit einer simultanen Immuntherapie mit Strahlentherapie in der Primärtherapie untersuchten. Die präsentierten Daten zeigen vielversprechende Ansätze für die Weiterentwicklung der perkutanen Strahlentherapie im Hinblick auf die Kombination mit Systemtherapien, insbesondere bzgl. der optimalen Sequenz und Dosierung.