Der Internist | 2021
Impfung gegen humane Papillomviren
Abstract
Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) hat sich als hochwirksam und sicher erwiesen. Als Standardimpfung ist sie im Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die 9‑ bis 14-jährigen Mädchen und Jungen verankert. Bis zu 90\u202f% der Zervixkarzinome und deren Präkanzerosen können bei rechtzeitiger Impfung (vor der Kohabitarche) vorgebeugt werden. Darüber hinaus erstreckt sich die Wirksamkeit auf die primäre Prävention von HPV-assoziierten Neoplasien der Vulva, der Vagina, des Anus, des Penis sowie auch des Oropharynx. Die HPV-Impfung steht im Fokus der globalen Initiative der WHO mit dem Aufruf auch an die deutsche Gesundheitspolitik, die Durchimpfungsrate der deutschen Bevölkerung von derzeit nur 45–60\u202f% signifikant zu erhöhen. Aufgrund der hohen Immunogenität und der überzeugenden Langzeitwirkung bestehen theoretisch ideale Voraussetzungen, um das Zervixkarzinom zu eliminieren und die Krankheitslast bei weiteren HPV-assoziierten Karzinomen maßgeblich zu reduzieren.