Der Internist | 2021
Insulinautoimmunsyndrom
Abstract
Eine 69-jährige Patientin mit rezidivierenden schweren Hypoglykämien wurde zur weiteren Diagnostik der Medizinischen Hochschule Hannover zugewiesen. Zuvor hatte die Patientin nach einem Stenting, das aufgrund einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) erforderlich war, mit einer Clopidogreleinnahme begonnen. Das Vorliegen eines Insulinoms und eines paraneoplastischen Syndroms wurde ausgeschlossen. Trotz niedrig normaler Blutzuckerkonzentrationen fanden sich erhöhte Insulin- und Insulinautoantikörperkonzentrationen. Diagnostiziert wurde ein Insulinautoimmunsyndrom, a.e. (am ehesten) ausgelöst durch vorausgegangene Clopidogreleinnahme. Eine Behandlung mithilfe der Immunadsorption wurde initiiert; diese erzielte eine signifikante Reduktion der hypoglykämischen Ereignisse und ein anhaltendes Therapieansprechen über 3 Monate.