Der Orthopäde | 2019

Differenzierte Therapiestrategien bei Knochenmetastasen der Extremitäten

 
 
 
 
 
 

Abstract


Knochenmetastasen sind die häufigsten malignen Knochentumoren und treten am häufigsten im Stammskelett, dem proximalen Femur und dem proximalen Humerus auf. Prostata- und Mammakarzinom metastasieren am häufigsten in den Knochen. Bei Patienten mit einer Tumoranamnese und lokalen (häufig) unspezifischen Schmerzen im Bereich des Rückens und der Extremitäten sollte eine weitere Diagnostik erfolgen. Für die Initialdiagnostik ist ein konventionelles Röntgenbild des ganzen Knochens in zwei Ebenen ausreichend. Zur weiteren Diagnostik kann bei unauffälligem Befund im Röntgen oder nicht eindeutiger Diagnose die Bildgebung ggf. durch eine CT, MRT, Knochenszintigrafie und eine PET-CT (PET-MRT) ergänzt werden. Eine Indikation zur Biopsie besteht bei in der Bildgebung artdiagnostisch nicht sicher einzuordnenden Befunden, insbesondere bei solitären Befunden mit oder ohne vorheriger Tumoranamnese. Operationsindikationen bei Knochenmetastasen können eine pathologische Fraktur, eine drohende Fraktur, eine solitäre Spätmetastase, eine strahlenresistente Osteolyse und therapieresistente Schmerzen darstellen. Bei solitären Metastasen kann, in Abhängigkeit vom Primärtumor, durch eine weite (R0-Resektion) die Prognose der Patienten deutlich verbessert werden. Bei multiplen Metastasen steht bei o.\u202fg. Indikationen die Wiederherstellung der Mobilität und Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund. In Anhängigkeit von der Lebenserwartung und weiteren Faktoren, wie u.\u202fa. der Lokalisation, können hier stabilisierende (Verbund‑)Osteosynthesen oder Implantationen von Hemi‑, Total- oder Tumorendoprothesen erfolgen.

Volume 48
Pages 752 - 759
DOI 10.1007/s00132-019-03791-w
Language English
Journal Der Orthopäde

Full Text