Der Ophthalmologe | 2021

Erfolgreiche refraktiv chirurgische Versorgung eines Keratokonuspatienten mittels phaker Intraokularlinsen

 
 
 

Abstract


Keratokonus ist eineprogressive, nichtentzündliche degenerative Hornhauterkrankung mit möglichen Veränderungen wie VerdünnungdesGewebes,ektatischerVorwölbung und Ausbildung eines irregulären Astigmatismus bis hin zu Vernarbung und starker Verringerung der korrigierbaren Sehleistung [1, 2]. In den Anfangsstadien der Erkrankung ist eine Korrektion mit Brillengläsern bzw. Kontaktlinsen möglich. In einigen Fällen sind diese Hilfsmittel nicht verträglich, z. B. bei Kontaktlinsenunverträglichkeiten, besonderen beruflichen Arbeitsbedingungen oder hohen Anisometropien. Wenn der korrigierte Visus aufgrund der irregulären Hornhaut oder Narbenbildung nicht ausreichend hoch ist, besteht u. a. die Möglichkeit der Durchführung eines topographiegeführten Excimer-Laser-Abtrags (PRK [Photorefraktive Keratektomie]) von 50μm, kombiniert mit einer Hornhautvernetzung („corneal crosslinking“ [CXL]; Athen-Protokoll) [3], oder der ImplantationvonRingen/Ringsegmentenzur Regularisierung der Hornhautoberfläche [4] bis hin zur lamellären/perforierenden Keratoplastik. Anschließend ist im Idealfall erneut das Erreichen einer guten Sehfähigkeit mittels Hilfsmitteln möglich [5]. Wenn eine hilfsmittelunabhängige Versorgung gewünscht ist und der korrigierte Visus ausreichend hoch ist, kann alternativ eine ICL-Implantation eine Option mit sicheren stabilen Ergebnissen darstellen [6, 7]. Solche Eingriffe müssen aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials hinsichtlich postoperativer (postop.) refraktiver „Überraschungen“ und dem Risiko einer weiteren Schwächung der Hornhaut-/Ektasieinduktion jedoch mit Bedacht eingesetzt werden und stellen neben der Diagnostik und Planung hohe Ansprüche an die Patientenführung.

Volume None
Pages 1 - 4
DOI 10.1007/s00347-021-01442-0
Language English
Journal Der Ophthalmologe

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