Zeitschrift für Rheumatologie | 2019

Mitteilungen der DGRh

 

Abstract


Am 16.01.2019 verstarb Prof. Joachim Oppermann wenige Tage vor Vollendung seines 83. Lebensjahres. Sein berufliches Leben stand ganz im Zeichen der Erforschung und Behandlung rheumatischer Erkrankungen im Kindesund Jugendalter. Prof. Oppermann wurde am 28.01.1936 in Lauchhammer/ Niederlausitz geboren. Nach dem Abitur 1954 folgte das Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg und die Pflichtassistenz an der Kinderklinik der Universität und am Bergmannskrankenhaus Senftenberg bis 1961. Die anschließende Facharztausbildung erfolgte dann wieder an der Universitätskinderklinik in Halle und wurde 1966 mit der Anerkennung für das Fachgebiet „Kinderkrankheiten“ abgeschlossen. Bereits 1958, im letzten Studienjahr, begann Prof. Oppermann seine Promotion mit umfassenden Untersuchungen zum komplexen Krankheitsgeschehen akuter rheumatischer Erkrankungen bei Kindern. Doktorväter waren Prof. Dickhoff und Prof. Lothar Weingärtner. 1960 konnte er Teilergebnisse der Promotionsarbeit publizieren und anlässlich des europäischen Pädiaterkongresses in Basel vorstellen. 1962 erfolgte die Promotion zum Dr. med. Der Titel der Dissertation lautet: „Behandlung und Verlauf der rheumatischen Infektion im Kindesalter in 2 Jahrzehnten“. 1969 erhielt Prof. Oppermann die Verleihung der Facultas Docendi für das Fachgebiet „Pädiatrie“. 1970 wurde er Oberarzt der MLU Kinderklinik. 1977 erfolgte die Anerkennung als Subspezialist für „Rheumatologie“. 1984 habilitierte Prof. Oppermann zum Dr. sc. med. mit dem Thema „Vergleichende zytologische Gelenkergussuntersuchungen im Kindesalter“ (Kurzfassung des Titels). Die Arbeit wurde mit dem höchsten Forschungspreis der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR, dem „Arthur-Schloßmann-Preis“ ausgezeichnet. 1985 wurde er zum Hochschuldozenten und Leiter der Abteilung „Pädiatrische Rheumatologie und Allgemeine Pädiatrie“ der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der MLU ernannt. 1986 gab es eine ganz neue Herausforderung für Prof. Oppermann. Er ging im Rahmen der DDR-Entwicklungshilfe für 2 Jahre nach Äthiopien als Hochschullehrer und ärztlicher Leiter der Kinderklinik am Gondar College of Medical Sciences der Addis Ababa University. Zwischenzeitlich wurde er zum Ordentlichen Professor für Pädiatrie mit Lehrauftrag an der MLU Halle berufen und erhielt 1988 die Ernennung zum stellvertretenden Direktor der Kinderklinik. Neben vielen anderen Aufgaben war Professor Oppermann von 1983–1989 Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Rheumatologie der DDR und von 1985–1990 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaf „Pädiatrische Rheumatologie“ der Gesellschaft für Rheumatologie und der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR. Darüber hinaus war er Mitglied des „Standing Commitee on Paediatric Rheumatology“ der EULAR. 1993 entschied sich Professor Oppermann dafür, die Chefarztstelle der Kinderklinik des CarlThiem-Klinikums Cottbus zu übernehmen, die er bis 2003 leitete. Es war eine Zeit großer Herausforderungen mit dem Aufbau eines kinderrheumatologischen Referenzzentrums zur Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Langzeitüberwachung erkrankter Kinder und Jugendlicher und der Etablierung von Rehabilitationsmaßnahmen für rheumakranke Kinder und Jugendliche. Als Initiator und gemeinsam mit Prof. Dr. Truckenbrodt aus Garmisch Partenkirchen war Prof. Oppermann Herausgeber der 1. Zeitschrift für Kinderrheumatologie in Deutschland. Er war Mitbegründer der Initiative für das „rheumakranke Kind“. 1990 wurde er Interimspräsident der in Hannover gegründeten gesamtdeutschen Arbeitsgemeinschaft „Pädiatrische Rheumatologie“ und wurde später zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Er wurde in den Bundesvorstand der Deutschen Rheuma-Liga gewählt und war auch Vorstandsmitglied im Landesverband Brandenburg. Er wurde in den Arbeitskreis „Patientenschulung der DGRh“ berufen und war 13 Jahre lang – von 1994 bis 2007 – ordentliches Mitglied des BfArM (Bundesausschuss für Arzneimittel und Medizinprodukte). Der 31.03.2003 war das Datum des wohlverdienten Eintritts in den Altersruhestand. Doch im Oktober desselben Jahres nahm Professor Oppermann die Konsultationstätigkeit am Fachkrankenhaus Vogelsang/Gommern Z Rheumatol 2019 · 78:203–205 https:// doi.org/ 10.1007/ s003930190604-0 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

Volume 78
Pages 203-205
DOI 10.1007/s00393-019-0604-0
Language English
Journal Zeitschrift für Rheumatologie

Full Text