Wiener klinische Wochenschrift | 2021

MUW researcher of the month

 

Abstract


Phase 3 Studien stellen im Bereich der klinischen Medi\xad kamentenentwicklung einen wesentlichsten Pfeiler vor der jeweiligen Zulassung dar. Wirksamkeit und Sicher\xad heit eines Wirkstoffes soll hierbei in einer großen Pati\xad entenpopulation gezeigt und unabhängig von vorange\xad henden Phase 2 Studien bestätigt werden. Vorangehende Phase 2 Studien informieren hierbei die aufwendige und kostenintensive weitere Studienplanung hinsichtlich op\xad timaler Dosierung und liefern erste Sicherheitsdaten aus einer zumeist kleineren Patientenstichprobe. Erfolgrei\xad che Phase 2 Studien von neuartigen Therapeutika ge\xad nerieren hierbei oft große Erwartungen in der wissen\xad schaftlichen Gemeinschaft sowie Hoffnungen für die Anwendbarkeit in der klinischen Praxis [2, 3]. Die genaue Untersuchung aller bisher publizierten Phase 2 und Phase 3 Studien in der rheumatoiden Ar\xad thritis sowie der Psoriasisarthritis ergab eine systemati\xad sche Überschätzung der Wirksamkeit in Phase 2 Studi\xad en verglichen mit den darauffolgenden Phase 3 Studien. Hierbei wurden Phase 2 und Phase 3 Studien streng nach Patientenpopulation, Medikation, Applikationsroute (in\xad travenös; subkutan; oral) und Dosierung gematched und mittels gemischten logistischen Regressionsmodellen statistisch verglichen. Auf der Suche nach den Gründen für diese Wirksam\xad keitsüberschätzung wurden Merkmale der Studien, z. B. Einschlusskriterien, Anzahl der rekrutierenden Zentren, Anzahl der inkludierten Patienten, oder Zeitpunkt der Studie, wie auch Merkmale der eingeschlossenen Patien\xad ten (Alter, demographische Daten, Krankheitsaktivität) berücksichtigt. Hierbei zeigte sich, dass niederschwelli\xad ge Einschlusskriterien der Phase 2 Studien (z. B. niedri\xad ge Zahl an geschwollenen/schmerzhaften Gelenke) zu einer Überschätzung der später zu beobachtenden Pha\xad se 3 Studien führen, und konservative Einschlusskriteri\xad en dies potentiell verhindern [1, 4].

Volume 133
Pages 73-74
DOI 10.1007/s00508-021-01808-z
Language English
Journal Wiener klinische Wochenschrift

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