psychopraxis. neuropraxis | 2019
Social Media wirken wie Suchtmittel
Abstract
F Social Media sind für sehr viele Menschen Teil ihres Sozialverhaltens und damit ihres Alltags geworden. Wenig weiß man jedoch über die Reaktion solcher Nutzer auf eine Abstinenzphase. Wie sehr fehlt ihnen die Nutzung – und was sind die Konsequenzen eines solchen Entzugs? Genau diesen Fragen sind zwei Wissenschaftler der Karl Landsteiner Privatuniversität Krems und der Universität Wien, nachgegangen und fanden aus der Suchtforschung bekannte Antworten, welche im Journal „Cyberpsychology, Behavior and Social Networking“ veröffentlicht wurden [1]. An der Studie nahmen 152 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren teil, davon 70 % Frauen. Über 1000 Personen erhielten die Einladung zur Teilnahme, nur ca. 30 % zeigten Interesse und nur knapp 15 % erklärten sich zur Social Media-Abstinenz bereit. Somit liegt die Vermutung nahe, dass sich eher Personen meldeten, denen der Verzicht auf Social Media leichter fällt und die Entzugserscheinungen dadurch eher milder ausfielen. Die Auswirkungen könnten daher für andere Personen noch ausgeprägter sein, so die Studienautoren.