Der Onkologe | 2019

Zielgerichtete und Immuntherapien verändern die Therapielandschaft bei hämatologischen Neoplasien immer mehr

 

Abstract


DieChemotherapie imRahmenderChemoimmuntherapie des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) kann bei unter 60-jähriger Patientenmit günstiger Prognose von sechs auf vier Zyklen reduziert werden, wie die FLYERStudie zeigt [1]. Die Prognoseabschätzung basierte dabei auf der MInT-Studie, die Patienten mit DLBCL im Alter von 18 bis 60 Jahren mit einem altersadjustierten International Prognostic Index (aaIPI) von 0 und ohne große Tumormasse als prognostisch besonders günstig identifiziert hatte [2]. Die von Viola Poeschel von der Universität des Saarlands in Homburg an der Saar vorgestellte FLYER-Studie überprüfte daraufhin randomisiert, ob die Reduktion der Chemotherapie von sechs auf vierZyklen bei Beibehaltung der sechsmaligen Rituximab-Gabe vergleichbar wirksam, aber weniger toxisch ist als der Standard. Randomisiert erhielten 592 Patienten im Alter zwischen 18 und 60 Jahren entweder sechs Zyklen einer Chemoimmuntherape mit Rituximab, Cyclophosphamid, Hydro-Doxorubicin, Vincristin und Prednison (R-CHOP) oder vier Zyklen R-CHOP plus zwei Zyklen Rituximab in 21-tägigen Zyklen. Nach median 66 Monaten waren PFS, EFS und OS in beiden Studienarmen vergleichbar: 4 Die 3-Jahres-PFS-Rate (primärer Endpunkt) lag mit vier Zyklen R-CHOP plus zwei Rituximab-Gaben bei 96%, mit sechs Zyklen R-CHOP bei 94% (p= 0,760). 4 Die 3-Jahres-EFS-Rate lag in beiden Armen bei 89%. 4 Die 3-Jahres-OS-Rate betrug 99% bei reduzierter und 98% bei Standardchemotherapie.

Volume 25
Pages 165-168
DOI 10.1007/s00761-019-0525-1
Language English
Journal Der Onkologe

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