Schmerzmedizin | 2019

Human- und Zahnmedizin enger verknüpfen

 

Abstract


das neue Jahr ist schon wieder einige Wochen alt und ich bin gespannt, welche Veränderungen es bringen wird. An dieser Stelle wird sich in Zukun\x7f ändern, dass sich hin und wieder auch andere Vorstandsmitglieder zu Wort melden werden – Sie werden also vielfältigere Editorials lesen können! Bei den längeren Beiträgen geht es ebenfalls abwechslungsreich weiter: Da wir in der DAGST ja auch zahnärztlich tätige Mitglieder haben, starten wir dieses Jahr mit einem Artikel aus diesem \x89emenfeld. Ob das neue Jahr auch eine Entscheidung für die Reform der zahnärztlichen Approbationsordnung des Zahnmedizinstudiums bringen wird? Von der großen Koalition als Vorhaben sogar in den Koalitionsvertrag geschrieben, wurde sie im November 2018 auf eine kleine Anfrage hin als Ziel noch einmal bekrä\x7figt – allerdings war die Entscheidung im Bundesrat mehrfach wieder von der Tagesordnung genommen worden, und da muss der Vorschlag erst durch. Die Änderungen im Zahnmedizinstudium haben zum Ziel, in die bisherige Approbationsordnung, die seit 60 Jahren besteht, modernere Behandlungsansätze ein\x99ießen zu lassen sowie durch eine engere Verzahnung der beiden Studiengänge Humanund Zahnmedizin mehr Interdisziplinarität zu verankern. Die Bemühungen um ein gemeinsames Curriculum für die Vorklinik werden damit begründet, dass Allgemeinerkrankungen häu\x9eg an zahnärztlichen Befunden erkennbar sein könnten beziehungsweise internistische Erkrankungen und ihre \x89erapien Auswirkungen auf die zahnärztliche Behandlung hätten. Gerade bei einer alternden Bevölkerung seien diese Kenntnisse aber zunehmend wichtig. Ein ganzheitlicheres Verständnis von Zusammenhängen zwischen Zahnund Humanmedizin ist auf jeden Fall nicht nur angehenden Zahnmedizinern zu wünschen. Für Schmerzmediziner ist der Zusammenhang zwischen den Zähnen und dem Kauapparat sowie dem Rest des Körpers eigentlich „Allgemeinbildung“. Selbstverständlich fragen wir bei Nacken-, Gesichtsoder Kopfschmerzen nach Zähneknirschen, untersuchen nicht nur die Beweglichkeit der Halswirbelsäule, sondern auch die Kieferö£nung – und dies gilt natürlich auch für alle anderen Schmerzen, bei denen die Statik eine Rolle spielt. Faszinierend \x9ende ich immer wieder, wie sich die Statik ändert, sobald die Patienten ihre Au¥issschiene tragen – viele werden dadurch ganz neu motiviert, dies wieder ö\x7fer oder regelmäßig zu tun. Bei generalisierten Schmerzen sind Entzündungsproteine Gegenstand anhaltenden wissenscha\x7flichen Interesses, daher werden Zahnoder Mundraumerkrankungen, die mit chronischen Entzündungsherden einhergehen, hier besonders in den Blick genommen. Für die rheumatoide Arthritis und andere rheumatische Gelenkerkrankungen gibt es außerdem schon wissenscha\x7fliche BeleDie DAGST e. V.

Volume 35
Pages 54-55
DOI 10.1007/s00940-019-0993-9
Language English
Journal Schmerzmedizin

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