Journal of Ornithology | 2019

Old habits in a new habitat: breeding requirements of the Little Ringed Plover fit into intensively managed arable land

 
 
 

Abstract


Arable land is habitat maintained by man that is inhabited by many steppe and wetland species. Due to the intensification of agriculture during the twentieth century, many of these species went into decline or have disappeared. The Little Ringed Plover ( Charadrius dubius ) is one of a small number of exceptions that are showing the opposite trend. Scattered and ambiguous findings have indicated that arable land is becoming a new regular nesting habitat for this species across Europe. We have made a detailed investigation into this non-traditional habitat choice of plovers, and we have compared this choice with the known breeding requirements of this species. We studied a breeding population in the Czech Republic. Plovers bred in various crops, but principally in maize. Known breeding habitat requirements, such as proximity to a water source, edge avoidance and favour for stones were met in arable land. The nests were built near to fishponds and away from field edges, irrespective of the distance from forests and roads. Plovers favoured sandy or stony patches, and preferred to dig nest scrapes next to conspicuous objects such as big stones or plant remains. No differences in nest crypsis were observed between arable fields and other habitats, and nest crypsis did not correlate with surrounding stoniness. Although present-day arable land is an inhospitable environment for most bird species, its temporarily bare fields with pebble patches attract the Little Ringed Plover to breed in. Breeding habitat opportunism of this plover together with a wide availability of large arable fields can make the intensively managed arable land unexpectedly promising for this wader and can support its population increase across Europe. Detecting parts of arable land suitable for nesting of the Little Ringed Plover may improve conservation measures for this inconspicuous species. Alte Gewohnheiten in neuer Umgebung: die Anforderungen für das Brüten passen beim Flussregenpfeifer gut zu intensiv bewirtschaftetem Ackerland Ackerland ist ein von Menschen bearbeiteter Lebensraum, der von vielen Vogelarten der Steppen und Feuchtgebiete bewohnt wird. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert gingen viele dieser Arten zurück oder sind ganz verschwunden. Der Flussregenpfeifer ( Charadrius dubius ) ist eine der wenigen Ausnahmen mit entgegengesetzter Entwicklung. Vereinzelte und unklare Befunde deuten darauf hin, dass Ackerland für diese Art in ganz Europa immer mehr zu einem neuen, regelmäßig genutzten Nisthabitat wird. Wir führten eine detaillierte Untersuchung zu dieser unkonventionellen Lebensraumwahl des Flussregenpfeifers durch und verglichen die Wahl mit den bekannten Anforderungen dieser Art an ihre Brutgebiete. Hierfür untersuchten wir eine Brutpopulation in der Tschechischen Republik. Flussregenpfeifer brüten dort in verschiedenen Anbaukulturen, vor allem aber in Mais. Die bekannten Anforderungen an ihre Brutgebiete wie z.B. die Nähe zu Wasser, das Vermeiden von Feldrainen und eine Vorliebe für Steine trafen auf Ackerland zu. Die Nester wurden nahe an Fischteichen und weiter weg von Feldrainen gebaut, unabhängig von der Entfernung zu Wäldern und Straßen. Die Vögel bevorzugten sandige oder steinige Stellen und gruben ihre Nester am liebsten in der Nähe von auffälligen Objekten wie großen Steinen oder Pflanzenresten. Bei der Tarnung der Nester konnten wir keine Unterschiede zwischen bebauten Feldern und anderen Habitaten feststellen, und die Tarnung hing nicht davon ab, wie steinig die Umgebung war. Obwohl Ackerland heutzutage für die meisten Vogelarten eine unwirtliche Umgebung darstellt, ziehen seine zeitweise kahlen Felder mit steinigen Stellen Flussregenpfeifer zum Brüten an. Bei der großen Verfügbarkeit von ausgedehntem Ackerland kann dieser Brutgebiet-Opportunismus intensiv genutzte Ackerflächen überraschend attraktiv für diesen Sumpfvogel machen und einen Anstieg seiner Population überall in Europa unterstützen. Bereiche von Ackerflächen zu identifizieren, die für den Nestbau des Flussregenpfeifers geeignet sind, könnten die Schutzmaßnahmen für diese unauffällige Art verbessern.

Volume 161
Pages 399-408
DOI 10.1007/s10336-019-01738-8
Language English
Journal Journal of Ornithology

Full Text