Der Gastroenterologe | 2021

Immuntherapie von Tumoren im oberen Gastrointestinaltrakt

 
 

Abstract


Die Zulassung von Inhibitoren gegen „programmed cell death protein 1“ (PD-1)/„programmed cell death ligand 1“ (PD-L1) und „cytotoxic T‑lymphocyte-associated protein 4“ (CTLA4) haben die Behandlungsmöglichkeiten bei diversen Tumorentitäten nachhaltig beeinflusst und die Immuntherapie als neue onkologische Behandlungsstrategie etabliert. Dieser Artikel fasst den klinischen Stand der Immuntherapie bei gastroösophagealen Adenokarzinomen zusammen und bewertet die aktuellen Entwicklungsprogramme und ihre Umsetzung im klinischen Alltag. Publikationen aus MEDLINE® (U.S. National Library of Medicine®, Bethesda, MD, USA), der American Society of Clinical Oncology (ASCO) und der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden systematisch gesammelt und ausgewertet. Viele durchgeführte Phase-I- bis –III-Immuntherapiestudien bei oberen gastrointestinalen Tumoren blieben ohne vergleichbare Erfolge zu anderen Tumorentitäten. Subgruppen, wie u.\u202fa. mikrosatelliteninstabile und Ebstein-Barr-Virus-assoziierte Tumoren, scheinen besonders von den Immuncheckpointinhibitoren zu profitieren. Eine Testung auf die bekannten molekularen Veränderungen sollte daher erfolgen. Erste Ansätze zur Kombination von Chemo- und Immuntherapie wurden kürzlich veröffentlich und könnten neue Therapiestandards beim Ösophagus- und Magenkarzinomen etablieren. Aufgrund des Überlebensvorteils beim progressionsfreien und Gesamtüberleben durch Kombination von Chemo- und Immuntherapie bei fortgeschrittenen, nichtvorbehandelten Malignomen von Ösophagus und Magen ist zu erwarten, dass sich diese Therapie als neuer Standard etablieren wird. Auch in der adjuvanten Therapie des Ösophaguskarzinoms wird die Immuntherapie zukünftig ihren Stellenwert haben.

Volume 16
Pages 249 - 256
DOI 10.1007/s11377-021-00533-3
Language English
Journal Der Gastroenterologe

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