hautnah | 2021
Kutane Leishmaniasis
Abstract
Die Leishmaniasis ist eine weltweit verbreitete, durch protozoische Parasiten der Gattung Leishmania hervorgerufene und durch Sandmücken übertragene Infektionskrankheit. Bislang sind mehr als 20 humanpathogene Leishmanien-Spezies bekannt, die gemäß ihren Verbreitungsgebieten in sog. Alte-Welt- (Afrika, Asien, Mittelmeerraum) und Neue-Welt-Arten (Mittel- und Südamerika) unterteilt werden. In Abhängigkeit von der Leishmanien-Spezies sowie der Immunitätslage des Befallenen kann das durch die Infektion verursachte Krankheitsbild vielfältig sein. An der häufigsten Form, der kutanen Leishmaniasis, welche typischerweise Papeln, Knoten und Ulzera mit narbiger Abheilung der Haut verursacht, erkranken weltweit jährlich bis zu 1,2\u202fMio. Menschen. Die Hauptverbreitungsgebiete stellen der Nahe und Mittlere Osten, Zentralasien, Afrika sowie Mittel- und Südamerika dar. In den letzten Jahren wird jedoch auch eine Zunahme der Inzidenz in Europa beobachtet. Diese könnte auf einer vermehrten Reisetätigkeit und Migration aus Endemiegebieten sowie einer zunehmenden Verbreitung der Vektoren, bedingt durch Klimaveränderungen, Globalisierung und Urbanisierung, beruhen. Beweisend für die Diagnosestellung ist der Nachweis der Leishmanien oder der Leishmanien-DNS im Gewebe. Aufgrund der speziesspezifischen Therapieempfehlungen ist die Bestimmung der Erregerspezies von großer Bedeutung. Zur Behandlung der kutanen Leishmaniasis stehen verschiedene lokale und systemische Therapeutika zur Verfügung.