Soziale Passagen | 2021
Bildung und Begleitung armutsgefährdeter junger Mütter
Abstract
Junge Mütter und deren Kinder sehen sich im Entwicklungsverlauf besonders hohen Risiken ausgesetzt. Insbesondere das Armutsrisikos ist aufgrund der vielfach als überfordernd erlebten Situation, trotz früher Elternschaft auch via Berufsausbildung finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, als hoch zu beurteilen. Aus diesem Grund hat die Schweizer Großstadt Bern im Rahmen von deren Armutsbekämpfungsstrategie ein Pilotangebot für junge Mütter konzipiert, welches deren Lebenssituation durch verschiedene Bildungs- und Begleitmaßnahmen langfristig verbessern soll. Mittels von der Hochschule Luzern\xa0– Soziale Arbeit erstellten Prognosen zu zukünftig zu erwartenden Sozialhilfebezügen als zentraler Indikator für eine gelingende Armutsbekämpfung wurde versucht, den Erfolg des Pilotangebotes vorauszusagen. Eine erste Erhebung bei der ersten Kohorte der Teilnehmerinnen des Angebotes zeigt nun, dass sich die Prognosen als stabil erweisen und die jungen Mütter tatsächlich finanzielle Eigenständigkeit erreichen können. Es wird allerdings weitere Erhebungen bei den nachfolgenden Kohorten brauchen, um diese ersten Befunde zu erhärten. Young mothers and their children are particularly at risk during their development. The risk of poverty is high due to the overwhelming situation, because early parenthood and education are difficult to reconcile. For this reason, the Swiss city of Bern has designed a\xa0pilot program for young mothers as part of its poverty-reduction strategy, which intends to improve their situation in the long term through educational support. The Lucerne University of Applied Sciences—Social Work created forecasts of future social welfare benefits as a\xa0central indicator for a\xa0successful fight against poverty. An initial survey of the first cohort of the participants now shows that the forecasts prove to be stable and that the young mothers can actually achieve financial independence. However, further surveys of the subsequent cohorts will be needed to confirm these initial findings.