MMW - Fortschritte der Medizin | 2019

Alles Wichtige zum Thema Impfen für den Hausarzt

 

Abstract


_ Kaum ein ema in der Medizin hat so viele Aspekte wie das ema „Impfen“. Das reicht vom klaren Impfgegner über eine schweigende breite Mehrheit von Schulmedizinern, die Impfen als notwendig und ganz normal erkennen, bis hin zur Impfp\x9dicht für bestimmte Situationen. Es umfasst Impfungen für Säuglinge bis hin zur Gelb\x82eber-Impfp\x9dicht für Reisende. Und immer ist Bewegung auf diesem Feld. Das zeigt allein schon die jährliche Neuau\x9dage der Empfehlungen der Ständigen Imp\x8aommission (STIKO). Aktualisierungen werden notwendig, weil z. B. neue oder verbesserte Impfsto\x92e zugelassen werden. In den Jahren 2018 und 2019 betre\x92en sie den neuen Totimpfsto\x92 gegen Herpes Zoster sowie das Impfangebot gegen Papillomviren für männliche Jugendliche. In der aktuellen MMW-Ausgabe bringen wir Sie auf den neuesten Stand. Über die Vorteile und Einsatzgebiete des Zoster-Impfsto\x92es berichtet U. Seybold. Ausgehend von dem relativ hohen Lebenszeit-Risiko aller Menschen und insbesondere jenseits des 50. Lebensjahres sowie der hohen E\x92ektivität dieses neuen Totimpfsto\x92es muss es einen nicht wundern, dass die Nachfrage danach zuletzt das Angebot übertraf. Von Impfmüdigkeit kann hier nicht die Rede sein: Viele Patienten warten darauf, dass der Impfsto\x92 wieder verfügbar wird. Im Beitrag von San¥enberg und Schelling wird auf die wichtigen Standard-Impfungen im Alter zwischen 10 und 100 Jahren aus der hausärztlichen Perspektive eingegangen. Die turnusgemäße Überprüfung des Impfstatus und das Angebot von Au\x92rischungsimpfungen sind für den Praktiker Dauerthemen, die hier kompakt aufgefrischt werden. Die jüngste Literatur zeigt, dass auch bei Ge\x9düchteten ein besonderes Augenmerk auf den z. T. fehlenden Impfschutz lohnt. Dass man Krebs durch eine Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) verhindern kann, gehört zu den ganz großen Errungenscha¥en der modernen Medizin. Umso verwunderlicher ist es, dass diese Impfung, die nun auch für Jungen empfohlen ist, noch relativ geringe Akzeptanz in Deutschland hat. Das Zahlenwerk zur Wahrscheinlichkeit von HPV-bedingten Malignomen im Genitalund Oropharyngeal-Bereich und der Präventionserfolg, den man durch die Impfung erreichen kann, sind Gegenstand eines weiteren Beitrags von U. Seybold. Möge dieser Schwerpunkt nicht nur die Motivation hochhalten, unsere Patienten zu impfen, sondern auch dazu führen, unser eigenes Imp ̈uch wieder einmal in die Hand zu nehmen: Schützen Sie Ihre Patienten, aber auch sich selbst! ■

Volume 161
Pages 32 - 33
DOI 10.1007/s15006-019-0843-7
Language English
Journal MMW - Fortschritte der Medizin

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