gynäkologie + geburtshilfe | 2019

Sinkt mit Lungenreifeinduktion das Geburtsgewicht?

 

Abstract


— Die US-amerikanische Behörde zum Schutz der ö\x7fentlichen Gesundheit, die Food and Drug Administration (FDA), hat Anfang Februar ein weiteres Mal auf das Risiko für Frauen mit Brustimplantaten hingewiesen, an einem anaplastischen Großzelllymphom (BIA-ALCL) zu erkranken. Adressaten waren Angehörige verschiedener medizinischer Disziplinen von der Gynäkologie, der plastischen und kosmetischen sowie der Allgemeinchirurgie über die Allgemeinund Notfallmedizin bis hin zur Radiologie und Pathologie. Die FDA bezieht sich auf eingegangene Berichte, die anzeigen, dass Patientinnen mit diesen Implantaten ein erhöhtes Risiko tragen, in der Narbenkapsel, die an das Implantat grenzt, ein solches seltenes Non-Hodgkin-Lymphom zu entwickeln. Die Inzidenzen in der Literatur gehen dabei auseinander, sie reichen in verschiedenen Untersuchungen von 1/3.817 Patientinnen bis zu 1/30.000 Patientinnen. Die Mehrheit der betro\x7fenen Frauen hatte Implantate mit rauer Ober\x95äche eingep\x95anzt bekommen, doch auch Frauen mit glatten Implantaten blieben nicht verschont. Die FDA spricht von insgesamt 660 Medizinproduktberichten. 457 davon wurden als einschlägig identi\x99ziert, darin enthalten neun Berichte über womöglich einem BIA-ALCL zuzuordnende Todesfälle. Dies ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass laut FDA-Schätzung weltweit jährlich 1,5 Millionen Patientinnen Brustimplantate erhalten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte erst im vergangenen November auf die mögliche Verbindung zwischen anaplastischen großzelligen Lymphomen und Brustimplantaten hingewiesen. Aus Deutschland lägen dazu bis dato zehn Meldungen vor, hieß es in einer Mitteilung. Ärztinnen und Ärzte sollten das potenzielle Risiko des BIA-ALCL mit allen Patientinnen individuell besprechen, die eine Neuimplantation erwägen oder sich zur Kontrolle ihrer Brustimplantate vorstellen. Die FDA fordert dazu auf, besonders bei Patientinnen mit neu aufgetretenen Schwellungen, Knoten oder Schmerzen im Bereich von Brustimplantaten an ein BIAALCL zu denken und die entsprechende Diagnostik voranzutreiben. Erstmals hatte die FDA im Juni 2011 auf das Problem hingewiesen, damals in einem UpdateDokument zur Sicherheit silikongefüllter Brustimplantate. Darin stand zu lesen, Frauen mit Brustimplantaten hätten kein erhöhtes Krebsrisiko zu gewärtigen – mit einer, wenn auch raren Ausnahme: ALCL. Die Rede war damals von fast 60 bekannten Fällen weltweit. Dr. Robert Bublak © m ailspignata / stocdobe.com Brustimplantat: Risikofaktor für anaplastisches Großzelllymphom? © Sp rin ge r M ed iz in CME-Fortbildungszerti\x99kat Fristablauf in Sicht – jetzt Punkte sichern!

Volume 24
Pages 6 - 6
DOI 10.1007/s15013-019-1670-8
Language English
Journal gynäkologie + geburtshilfe

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