Exokrine Pankreasfunktion und Mikrobiota

Abstract

Zum randomisierten Vergleich von ETV und TDF bei chronischer Hepatitis B gibt es nur wenige Studien, die zudem nur eine kurze Beobachtungsdauer von 48 bis 72 Wochen oder eine kleinere Patientenzahl aufwiesen [1, 2, 3, 4]. Die jetzige Studie schloss eine große Zahl Patienten ein und hatte einen Langzeit-Follow-up von immerhin 144 Wochen, also fast drei Jahren. Die beiden Gruppen hatten initial eine mäßig hohe Viruslast und deutlich erhöhte Transaminasen. Die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit ähneln den Daten früherer Studien mit kürzerer Dauer, kleineren Patientenzahlen und ohne Randomisierung. Die Tatsache, dass in der jetzigen Studie keine Resistenzen auftraten, ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass Patienten mit Vorbehandlung ausgeschlossen wurden. Relevante Nierenfunktionsstörungen traten auch unter TDF in der langen Nachbeobachtung nicht auf. Die wenigen virologischen Probleme waren teils durch fehlende Adhärenz bedingt. Die jetzigen Ergebnisse stützen die aktuellen Leitlinienempfehlungen [5, 6, 7, 8]. Die Therapie der chronischen HBeAg-positiven und-negativen Hepatitis B sollte nach den aktuellen Leitlinien von EASL, AASLD, APASL und DGVS mit ETV, TDF oder Tenofovir alafenamide (TAF) erfolgen, da es beim Einsatz dieser Substanzen kaum Resistenzentwicklungen gibt. Für die Kombination aus ETV und TDF gibt es heute praktisch keine Indikation mehr. Auch nach den jetzigen Daten kann man für eine solche Kombination keine Begründung erkennen. Das neuere Präparat TAF sollte insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn Patienten unter TDF renale oder ossäre Probleme entwickeln oder ein solches Risiko aufweisen. Leider macht die Studie keine Angaben, bei wie vielen Patienten zu Woche 144 die Transaminasen noch erhöht waren und welche Gründe hierfür vorlagen. Erstaunlicherweise werden auch keine Angaben zum Verlust des HBsAg oder zur HBsAg-Serokonversion gemacht. Hier muss vermutet werden, dass diese Ereignisse nicht auftraten oder sehr selten waren.