Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen | 2021

Sturz, Sarkopenie und Osteoporose

 

Abstract


Das Frailty-Syndrom stellt eines der zentralen geriatrischen Probleme dar. Etwa 10\u202f% der über 65-Jährigen in Österreich sind als „frail“ zu betrachten. Weitere 40\u202f% gelten als „pre-frail“ und sind demnach gefährdet, weitere Funktionsverluste zu erleiden. Der altersbedingte Verlust an Muskelmasse –\xa0Sarkopenie\xa0– spielt dabei eine zentrale Rolle und geht oft Hand in Hand mit Osteoporose. Stürze und Frakturen sind die Folge, einhergehend mit einer hohen Mortalität bei geriatrischen Patienten. Die 1‑Jahres-Sterblichkeit nach Hüftfrakturen erreicht bei über 85-Jährigen durchschnittlich rund 30\u202f%, wobei Männer ein wesentlich höheres Mortalitätsrisiko aufweisen. Das frühzeitige Erkennen der Sarkopenie und die zeitgerechte multidimensionale Intervention spielen dabei eine zentrale Bedeutung. Als effektivste Maßnahme gilt nach wie vor gezieltes regelmäßiges Krafttraining, z.\u202fB. 3‑mal wöchentlich. Der Eiweißbedarf bei älteren Menschen mit 1,0–1,2\u202fg Protein pro kg Körpergewicht und Tag sollte dabei gedeckt werden und eine ausreichende Versorgung mit Vitamin\xa0D von 1000\u202fIE wird empfohlen. Hilfsmittelversorgung und Wohnraumgestaltung sind Begleitmaßnahmen, um das Sturzrisiko weiter zu minimieren. Frailty syndrome is one of the main problems in geriatrics. Around 10\u202f% of over-65s in Austria are considered frail. A further 40\u202f% are classified as “pre-fail” and are thus in danger of sustaining further loss of function. Age-related loss of muscle mass – sarcopenia – plays a key role in this and often goes hand in hand with osteoporosis. This results in falls and fractures, accompanied by high mortality in geriatric patients. The 1‑year death rate after hip fractures reaches an average of around 30\u202f% in over-85-year-olds, although men show a considerably higher risk of mortality. Early recognition of sarcopenia and prompt multidimensional intervention is of pivotal significance. Targeted, regular weight training, e.g., three times a week, remains the most effective measure. The protein requirement of the elderly, 1.0–1.2\u202fg of protein per kilogram of body weight, should thus be ensured and an adequate vitamin D supply of 1,000 IU is recommended. Provision of aids and home layout are accompanying measures to further minimize the risk of falls.

Volume None
Pages 1-5
DOI 10.1007/s41970-020-00143-5
Language English
Journal Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen

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