SUCHT | 2021

Suchtartiges Arbeiten: Persönlichkeitsfaktoren und berufliche Rahmenbedingungen

 
 

Abstract


Zusammenfassung. Fragestellung: Suchtartiges Arbeiten stellt ein ernst zu nehmendes Problem in unserer Gesellschaft dar. In dieser Studie wird der Frage nachgegangen, welche Rolle berufliche Rahmenbedingungen (Entgrenzung der Arbeit) und Persönlichkeitsfaktoren (Big Five) bei suchtartigem Arbeiten spielen. Methode: 111 Erwerbstätige im Alter von 19 bis 66 Jahren beantworteten online den Persönlichkeitstest Big Five Inventory-SOEP, den Fragebogen zur Erfassung zentraler Merkmale der Arbeit 4.0 und die Skala zur Erfassung von Arbeitssucht. Die statistischen Auswertungen (Korrelationsanalysen, moderierte Regressionsanalyse) erfolgten mittels „R“ und „PSPP“. Ergebnisse: Suchtartiges Arbeiten korreliert signifikant mit Entgrenzung (r = .208), Neurotizismus (r = .356) und dem Alter der Probanden (r = -.321). Alle drei Prädiktoren zusammen erklären insgesamt 29 Prozent der Varianz von suchtartigem Arbeiten. Es konnte kein moderierender Effekt der Variablen Entgrenzung der Arbeit auf den Zusammenhang zwischen Neurotizismus und suchtartigem Arbeiten gefunden werden. Schlussfolgerungen: Neben dem Persönlichkeitsfaktor Neurotizismus und dem Alter spielen bei der Vorhersage suchtartigen Arbeitens auch das Ausmaß der Entgrenzung der Arbeit eine relevante Rolle. Die Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie relevant, da bei Mitarbeitern im Homeoffice die Grenzen von Arbeit und Privatleben besonders stark verwischen.

Volume None
Pages None
DOI 10.1024/0939-5911/a000710
Language English
Journal SUCHT

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