Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie | 2021

Nutzung elektronischer Zigaretten (E-Zigaretten) und E-Shishas durch Kinder und Jugendliche

 
 
 
 
 
 
 
 

Abstract


Zusammenfassung. Die besonderen Risiken des Konsums von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) im Kindes- und Jugendalter werden im gesundheitspolitischen Diskurs zu wenig berücksichtigt. Im vorliegenden Beitrag werden die aktuellen Verbreitungs- und Konsummuster von E-Zigaretten sowie das Gefährdungspotenzial einer Nutzung für Kinder und Jugendliche bewertet. Auf Basis aktueller nationaler und internationaler Studien zeigt sich seit einigen Jahren eine deutliche Zunahme des Konsums von E-Zigaretten, die im scharfen Kontrast zum rückläufigen Tabakkonsum bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht. Dabei konsumieren junge Menschen ohne Tabakerfahrung häufiger E-Zigaretten als Gleichaltrige mit einem gelegentlichen und regelmäßigen Tabakgebrauch. Sie experimentieren außerdem häufiger mit konventionellen Zigaretten, wenn sie zuvor E-Zigaretten konsumiert haben. Die weitgehend unregulierte Verfügbarkeit von E-Zigarettenprodukten der neuesten Generation wie JUUL hat unter Schüler_innen in den USA zu einer dramatischen Zunahme minderjähriger E-Zigarettenkonsument_innen geführt. Diese Produkte werden mit hohem Nikotingehalt und aromatischen Geschmacksrichtungen angeboten und über Werbung und soziale Medien intensiv als trendige Lifestyleprodukte für junge Nutzergruppen vermarktet. Auch in Deutschland nehmen diese Produkte stark an Relevanz zu. Die Erfolge der Tabakprävention der letzten Jahre werden durch wirksame Werbung für E-Zigaretten gefährdet. Die Suchtkommission der deutschen kinder- und jugendpsychiatrischen Verbände und wissenschaftlichen Fachgesellschaft spricht sich daher für ein umgehendes, striktes und umfassendes Werbeverbot für E-Zigaretten aus.

Volume None
Pages None
DOI 10.1024/1422-4917/a000831
Language English
Journal Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

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