Nervenheilkunde | 2021

Neuronale Korrelate unangenehmer somatosensorischer Stimulation bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und Depression

 
 
 

Abstract


Das Empfinden von unangenehmen Reizen, wie auch die Schmerzempfindung im engeren Sinne, wird nicht nur durch rein somatosensorische und nozizeptive Informationen, sondern ebenso durch affektive und kognitive Prozesse moduliert. Klinische Beobachtungen sowie wissenschaftliche Untersuchungen belegen eine veranderte Wahrnehmung der Schmerzempfindung bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise der emotional-instabilen Personlichkeitsstorung vom Borderline-Typ (BPS) oder bei depressiven Storungen (MD). Die Untersuchung der verschiedenen Modalitaten der Schmerzverarbeitung, welche zu einem grosen Teil mit der Verarbeitung unangenehmer Reize uberlappt, ist mittels verschiedener Stimulationsparadigmen moglich. Fur die Darstellung der zugrunde liegenden neurofunktionellen Mechanismen eignet sich die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT). Unter experimentellen Bedingungen kann der somatosensorisch-diskriminative Aspekt der Verarbeitung und Wahrnehmung von Schmerz und unangenehmen Reizen mit einem elektrischen Stimulationsparadigma operationalisiert werden. Die neuronalen Korrelate unangenehmer somatosensorischer Stimulation bei Patienten mit BPS und MD werden anhand eigener fMRT-Untersuchungen dargestellt und die veranderte Schmerzverarbeitung der beiden klinischen Gruppen erortert.

Volume 40
Pages 53-61
DOI 10.1055/A-1298-6508
Language English
Journal Nervenheilkunde

Full Text