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Spinale Arachnopathien und Syringomyelie

 

Abstract


Arachnopathien im Spinalkanal können als Folge eines Krankheitsprozesses auftreten, der narbig verheilt ist – die sekundäre Arachnopathie –, oder sie tritt spontan auf im Sinne einer primären Arachnopathie. Sekundäre Arachnopathien entsprechen dem vernarbten Endzustand einer abgeschlossenen Entzündungsreaktion, die durch Bakterien, chemische Reizstoffe, ölhaltige Kontrastmittel, Blut, Traumen oder Operationen bedingt sein kann. Arachnopathien können das Rückenmark beeinträchtigen, indem sie das Mark an der Dura fixieren im Sinne eines Tetherings, die Blutzufuhr und den venösen Abfluß des Rückenmarks behindern, das Rückenmark komprimieren aufgrund von Verklebungen der Arachnoidea mit der Folge von arachnoidalen Taschen- und Zystenbildungen oder die Liquorpassage blockieren mit der Folge einer Syringomyelie. Langstreckige Arachnopathien sind einer kausalen operativen Behandlung nicht zugänglich. Nur kurzstreckige Arachnopathien, die sich wie die primären Formen auf den dorsalen Subarachnoidalraum beschränken, können operativ so behandelt werden, daß Patienten mittel- und langfristig davon profitieren.Die Syringomyelie beschreibt eine zunehmende Flüssigkeitsansammlung im Rückenmark als Folge einer Liquorpassagestörung, eines intramedullären Tumors oder eines Tethered Cord Syndroms. Sie stellt keine eigenständige Rückenmarkserkrankung dar und ist immer ein sekundäres Begleitgeschehen bei einer dieser auslösenden Krankheitsprozesse. Die optimale Behandlungsstrategie einer Syringomyelie besteht in der Therapie der auslösenden Erkrankung: Herstellen der Liquorpassage, Entfernung des intramedullären Tumors oder Lösen des Tethered Cords. Jede Form einer Drainagebehandlung ist einer solchen kausalen Therapie im Langzeitverlauf unterlegen.

Volume 5
Pages 85-92
DOI 10.1055/A-1308-6576
Language English
Journal None

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