Deutsche Medizinische Wochenschrift | 2019

Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region (SCCHN)

 
 

Abstract


Pravention\u2002Die Aufklarung der Bevolkerung uber den gesicherten Zusammenhang von Alkohol- und Tabakkonsum mit der Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren ist weiterhin dringend erforderlich. Zur Pravention der HPV-assoziierten Tumoren stehen Vakzine zur Verfugung. Gemas der Empfehlung der STIKO sollten alle Jungen und Madchen im Alter zwischen 9\xa0und 14 Jahren geimpft werden. Ausbreitungs- und Rezidivdiagnostik\u2002Die FDG-PET/CT ermoglicht die Verringerung operativer Eingriffe. Bei N2/N3-Status nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) sollte eine Neck Dissection nur bei positivem/unklarem PET-Befund durchgefuhrt werden. Bei Verdacht auf ein Rezidiv eines Larynxkarzinoms kann die FDG-PET/CT helfen, eine Larynxbiopsie zu vermeiden. Bei zervikalem CUP-Syndrom (d.h.\xa0bei unklarem Primartumor) ist sie zudem zur Primarius- und Ausbreitungsdiagnostik indiziert. Stadieneinteilung und Prognostizierung\u2002HPV-induzierte Oropharynxkarzinome weisen eine bessere Prognose auf. Die 8. Version der TNM-Klassifikation umfasst daher eine klinische und eine pathologische Klassifikation fur diese Tumorentitat. Die Therapieplanung erfolgt auch weiterhin nach den etablierten Kriterien der 7. Version. Lokal fortgeschrittene Stadien\u2002Zur Reduktion therapieassoziierter Toxizitat wird derzeit eine Therapiedeeskalation bei HPV-assoziierten Oropharynxkarzinomen (HPV-OPC) evaluiert. Bisherige Studien waren jedoch negativ, sodass derzeit keine Anpassung der Therapie anhand des HPV-Status im klinischen Alltag erfolgt. Palliative Systemtherapie\u2002Die Immuncheckpointinhibitoren Nivolumab und Pembrolizumab stellen den neuen Standard nach Versagen einer platinhaltigen Therapie dar. In der Keynote-048-Studie demonstrierte Pembrolizumab als Monotherapie fur Patienten mit Expression von PD-L1 (CPS ≥\u200a1) sowie in der Kombination mit Platin +\u200a5-FU in der unselektierten Patientenpopulation seine Uberlegenheit gegenuber dem bisherigen Erstlinienstandard PFC.

Volume 144
Pages 1691-1696
DOI 10.1055/a-0644-4439
Language English
Journal Deutsche Medizinische Wochenschrift

Full Text