Deutsche Medizinische Wochenschrift | 2019

Update ESC-Leitlinie: Kardiovaskuläre Erkrankungen während der Schwangerschaft – Worauf kommt es an?

 
 
 

Abstract


Fruhzeitige Beratung schon vor der Schwangerschaft\u2002Alle herzkranken Patientinnen sollten vor einer Schwangerschaft entsprechend ihrem Risikoprofil anhand der mWHO-Klassifizierung (modifizierte World Health Organization) fur mutterliches Risiko beraten werden, im besten Fall von einem Schwangerschafts-Herz-Team. Diagnostik vor und wahrend der Schwangerschaft\u2002Bei Verdacht auf eine pulmonale Hypertonie hat die Rechtsherzkatheteruntersuchung nach entsprechender Risiko-Nutzen-Abwagung eine IC-Empfehlung, auch wahrend der Schwangerschaft. Fur Rhythmusstorungen wurden Uberwachungsstufen fur die Geburt abhangig vom Arrhythmierisiko definiert. Spezielle Krankheitsbilder\u2002Zur Thromboseprophylaxe und -therapie ist korpergewichtsadaptiert niedermolekulares Heparin mit wochentlichen Anti-Xa-Spiegel-Kontrollen oder unfraktioniertes Heparin mit regelmasigen aPTT-Kontrollen empfohlen. Eine orale Antikoagulation darf bei niedriger Dosierung neu auch schon wahrend des 1. Trimenons eingesetzt werden. Bei hochgradiger Mitralklappenstenose wird nun eine Behandlung vor der Schwangerschaft empfohlen. Die Empfehlung zur Katheterablation von symptomatischen supraventrikularen Tachykardien wurde von IIbC auf IIaC hochgestuft. Bromocriptin erhielt eine Empfehlung bei postpartaler Kardiomyopathie (IIbB). Bei herzkranken Patientinnen sollte ab der 40. Schwangerschaftswoche eine Geburtseinleitung erwogen werden. Medikamente – Welche sind wann sicher?\u2002In der PLLR (Pregnancy and Lactation Rule) hat die neue Leitlinie 150 Medikamente mit ihrem Gefahrdungspotenzial aufgefuhrt. Daruber hinaus konnen die Webseiten www.safefetus.com oder www.embryotox.de genutzt werden.

Volume 144
Pages 1709-1713
DOI 10.1055/a-0883-7206
Language English
Journal Deutsche Medizinische Wochenschrift

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