Fortschritte Der Neurologie Psychiatrie | 2019
Der Multiple Sclerosis Functional Composite korreliert mit der sozialmedizinischen Leistungsempfehlung zur Erwerbsfähigkeit von Rehabilitanden mit Multipler Sklerose
Abstract
Ziel der Studie Der Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC) bewertet mit den Untertests Lauf- und Handfunktion sowie Kognition die Funktionseinschrankungen der Multiplen Sklerose (MS). In der medizinischen Rehabilitation konnte der MSFC sich als hilfreiches Assessmentinstrument fur die sozialmedizinische Leistungsempfehlung zur Erwerbsfahigkeit (SLE) am Ende der stationaren Rehabilitation erweisen. Ziel der Studie war, eine Korrelation des MSFC mit der SLE zu uberprufen, deren Gultigkeit sechs Monate nach der Rehabilitation erfragt wurde. Methodik In einer retrospektiven, unizentrischen Langsschnittstudie wurde der MSFC zu Beginn (t0) und zum Ende (t1) der stationaren Rehabilitation bei 84 Rehabilitanden mit MS im erwerbsfahigen Alter erhoben. Der MSFC (Gesamtscore, Untertests) wurde mit der SLE am Ende der Rehabilitation korreliert (positive SLE:\u200a≥\u200a3h taglich, negative SLE:\xa0 Ergebnis 70 der 84 Rehabilitanden (83\u200a%) erhielten eine positive SLE. Sie zeigten hinsichtlich epidemiologischer, MS- und rehabilitations-spezifischer Charakteristika keinen Unterschied zu den 14 Rehabilitanden mit negativer SLE. Rehabilitanden mit positiver SLE wiesen im Vergleich zu denen mit negativer SLE signifikant bessere MSFC-Werte im Gesamtscore (z-Score:\xa0+\xa00,11 vs. −0,55, p\xa0 Schlussfolgerung Auf Funktionsebene korreliert der MSFC im Gesamtscore (z-Score\u200a≥\u200a0) signifikant mit einer positiven SLE bei Entlassung, deren Validitat mit dem RTW sechs Monate nach der Rehabilitation belegt wurde. Masgeblich waren die Untertests Kognition und Lauffunktion. In der medizinischen Rehabilitation der MS bietet sich daher der Einsatz des MSFC an, um basierend auf dem ermittelten Funktionsniveau eine fundierte Teilhabeempfehlung in Form der SLE zu entwickeln.