Praktische Theologie | 2019

Gelebte Religion in Zeiten gesellschaftlicher Pluralisierung und Individualisierung

 

Abstract


vollkommen sein werden, unser Menschsein ausmacht, uns von Androiden und immer besseren Rechnern unterscheidet? Zum Menschsein würde dann auch gehören, Sünden auch aktiv zu begehen und Versöhnung und Vergebung zu erfahren. Ist es möglich, dass Freiheit nur mit der eigenen Gefährdung einhergeht und der Körper als zentrales Organ eben nicht optimiert wird, eine neue Bedeutung erhält? Altern und sterben, nicht unsterblich zu werden – das wären dann die besonderen Eigenschaften des Menschen. Im Film »Blade Runner 2049« leidet die Gefährtin des Protagonisten daran, dass sie nur »KI« ist und keinen Körper hat. Sie entscheidet sich später aus Liebe zu ihrem Freund, dass es besser ist, dass sie gelöscht wird, denn sie könnte gezwungen werden, ihn zu verraten. Die Diskussion um KI und selbständige Entitäten weist noch auf eine andere Frage hin: Wir werden in absehbarer Zeit künstliche Wesen schaffen und Schöpferinnen und Schöpfer einer neuen eigenständigen digitalen Spezies sein. (Vielleicht gibt es sie schon und wir haben es nur noch nicht bemerkt, weil wir noch keine Kommunikationsschnittstelle gefunden haben). Können diese selbständigen digitalen Entitäten Teile der guten Schöpfung sein? Welche Rechte und welche Pflichten haben diese Entitäten dann, und kann man diesen Entitäten auch eine Seele zuschreiben? Vor allem: Gibt es einen Grund, es nicht zu tun?

Volume 54
Pages 55 - 57
DOI 10.14315/prth-2019-540114
Language English
Journal Praktische Theologie

Full Text