Wüsthof, Lucas, Schwabenspiegel und Augsburger Stadtrecht

Abstract

ZRG GA 136 (2019) zu erforschen. Wallenberger zieht sich aber immer auf Floskeln zurück, wonach es etwa für einen Richter wichtig gewesen sei, „die Geschäftsgewandtheit nicht mit affektiertem und belehrendem Verhalten darstellen zu wollen, sondern ein Gefühl für die Amtsanbefohlenen und die Situation zu entwickeln“ (54). Die Debatte um die bayerische Justiz, die offenbar bis zu einer größeren Reform von 1861 andauerte, bleibt auf diese Weise schemenhaft und undeutlich, obwohl Wallenberger zahlreiche einschlägige Quellen kennt und zitiert. Redaktionell ist die Dissertation schlampig gefertigt. Das beginnt bereits mit dem Fehler im Untertitel und geht bis zur Gestaltung der Fußnoten, in denen jeder Beleg in Klammern auftaucht. Manche Sätze sind kaum nachvollziehbar, wie etwa: „Die Reformbedürftigkeit scheint außer Frage gestanden zu sein, die Art und Weiße (!) der durchzuführenden Reform Anlass für Diskussionen“ (159). Wortungeheuer wie „Systemizität“ (200) erschweren die Lektüre. Moderne rechtshistorische Literatur fehlt ebenso wie gelegentliche Seitenblicke auf andere deutsche Bundesstaaten. Forschungsbedarf zur Untergerichtsbarkeit im 19. Jahrhundert besteht weiterhin.