Bibliothek Forschung und Praxis | 2019

Die Sammlung ist tot, es lebe die Sammlung!

 

Abstract


Zusammenfassung Mit dem digitalen Wandel verändert sich der überlieferte Begriff der Sammlung. Während früher Bibliotheken ihre Bedeutung aus der Größe und Qualität ihrer Sammlung ableiteten, sind sie heute angesichts der zunehmend frei verfügbaren digitalen Quellen und Dokumente gezwungen umzudenken. Der Beitrag vertritt die Position, dass die Kultur des Besitzens einer Kultur des Teilens weichen muss. Nicht der exklusive Besitz eines Mediums entscheidet über die Qualität einer Bibliothek, sondern der nicht-exklusive Besitz. Dokumente und Daten werden aus der Logik des Mediums heraus in Zukunft durchgehend im Open Access angeboten werden. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Sammeln erübrigte. Die Inadäquatheit, Disparität und Inhomogenität der analogen oder freien digitalen Angebote verlangt nach Transformation, Aggregation und Strukturierung bzw. Homogenisierung der Dokumente und Daten, um über die Herstellung der Maschinenlesbarkeit nach den FAIR Prinzipien attraktive Angebote von qualitativ hochwertigen digitalen Daten- und Dokumentsammlungen und Korpora für die mit digitalen Methoden arbeitende Forschung machen zu können. Für die Bibliothek eröffnen sich unter dem Begriff der Datafication wichtige neue Arbeitsfelder, die zwar die alte Sammlung obsolet machen, aber sie eine neue gewinnen lassen.

Volume 43
Pages 304 - 310
DOI 10.1515/bfp-2019-2066
Language English
Journal Bibliothek Forschung und Praxis

Full Text