Historische Zeitschrift | 2019

Atlantik und „Atlantic Slavery“ Neuere Forschungskomplexe und Historiografien

 

Abstract


Der Atlantik als Raumkonzept1 und geographische Kategorie wird meist mit „Entdeckungen“, europäischer Expansion, europäischem Handel in die Amerikas und den Silbertransporten Spaniens zwischen Peru, Neu-Spanien und Europa assoziiert; später auch mit Imperien, Weltwirtschaft, Welthandel und Seekriegen. In Wirklichkeit entstand und entwickelte sich der Atlantik mit der Suche nach Luxusgütern, mit Razziensklaverei, Transport von Versklavten, Sklavenhandel und Sklavereien – alles zunächst meist auf der Ebene von Kapitänen und Schiffsbesatzungen bzw. Deserteuren von Schiffen oder Razzientrupps (lançados/huestes). Ganz am Anfang in atlantischer Süd-Nordrichtung (Iberer/Portugiesen an der Westküste und auf Inseln Westafrikas nach Portugal/Andalusien), dann in atlantischer SüdwestNordostrichtung (Kolumbus, Iberer/Kastilier/Spanier auf den Antillen und in der Karibik nach Andalusien/Sevilla), schließlich bis zum Ende des Sklaverei-Atlantiks (um 1900) vor allem in atlantischer Süd-Südausrichtung von Osten (Afrika) über den Atlantik nach Westen (Amerikas) und zurück. Das heißt, Atlantic Slavery war im Wesentlichen ein Süd-Südverhältnis. Die Entstehungskerne des Sklaverei-Atlantiks

Volume 309
Pages 411 - 428
DOI 10.1515/hzhz-2019-0031
Language English
Journal Historische Zeitschrift

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