Arnd Reitemeier: Reformation in Norddeutschland. Gottvertrauen zwischen Fürstenherrschaft und Teufelsfurcht (Göttingen: Wallenstein, 2017), 437 Seiten, ISBN 978-3-8353-1968-4, Gebunden 59.90 €.

Abstract

Im Jahr des Reformationsjubiläums und auf dem Höhepunkt der auch wissenschaftlich ertragreichen Dekade erscheint ein wichtiges Buch: Für eine ganze Großregion, die bisher eher im Schatten der Konzentration auf (das gerne ‚Kernland‘ genannte) Mitteldeutschland und Süddeutschland lag, beobachtet der Landeshistoriker A. R. die Reformation nicht nur bei ihrer Einführung, sondern in den langfristigen Veränderungen. Dabei ist besonders interessant, die unterschiedlichen Formen von Reformation zu unterscheiden: In der Stadt, vom Rat obrigkeitlich eingesetzt, Gleichheitsgrundsatz, Männer und Frauen, Rolle der Migranten. Den Streit zwischen denen, die Reformationen im Plural und in Differenz sehen, und denen, die ‚die‘ Reformation im Wesentlichen als einheitlichen Prozess von Wittenberg ausgehend betrachten, löst A. R. pragmatisch (aber doch