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Narrativer Entwurf einer positiven Selbstkategorie in unterschiedlichen Sozialund Sprachwelten

 

Abstract


Dieser Beitrag entstand im Rahmen meiner biografie- und interaktionsanalytischen\xa0 Studie zu sozialen und sprachlichen Erfahrungen junger „RuckkehrerInnen“,\xa0 d.h. junger Frauen und Manner turkischer Herkunft, die in Deutschland oder\xa0 Osterreich aufwuchsen, und als Jugendliche bzw. junge Erwachsene in die Turkei\xa0 migrierten. Arda, der Informant, den ich im Folgenden vorstellen werde, beschreibt\xa0 unterschiedliche Sozialwelten in Deutschland und in der Turkei. Dabei raumt er der\xa0 Beschreibung von zwei grundsatzlich unterschiedlichen Lebenswelten, die seine\xa0 Kindheit in Deutschland pragen, grosen Raum ein: zum einen der Lebenswelt des\xa0 Turkenviertels in Kreuzberg, wo er geboren ist und bis zur Einschulung lebte, und\xa0 zum anderen der deutschen Lebenswelt, in die seine Familie spater umgezogen ist\xa0 und in der er die Grundschule besucht und absolviert hat. Nach der Ubersiedlung in\xa0 die Turkei erlebt Arda eine moderne turkische Lebenswelt, an die er sich anpassen\xa0 muss. In seinem neuen Leben erfahrt er den schmerzlichen Verlust der deutschen\xa0 Alltagssprache. Zur Beschreibung verwendet er komplexe Verfahren ethnischer\xa0 und sozialer Kategorisierung und negativer bzw. positiver Selbstpositionierungen\xa0 zu den verschiedenen Welten. Ziel meiner Analysen ist es nach einem Uberblick uber die soziolinguistische\xa0 Forschung zu sozialer Kategorisierung, die Kategorisierungsprozesse und deren\xa0 charakteristische Eigenschaften und Handlungsweisen, die Arda verwendet, zu\xa0 rekonstruieren und die sprachlichen Mittel und Verfahren zu beschreiben, die zur\xa0 Positionierung und zur Selbst- und Fremdkategorisierung verwendet werden.

Volume 1
Pages 55-88
DOI 10.26650/SDSL2018-0007
Language English
Journal None

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