In der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Forschung gilt die Konstruktvalidität als wichtiger Eckpfeiler zur Bewertung der Testvalidität. Allerdings bleibt das Konzept für viele Forscher vage. Unter Konstruktvalidität versteht man nicht nur die Genauigkeit der Testergebnisse, sondern auch die Angemessenheit der im Test reflektierten theoretischen Konzepte. Aus diesem Grund müssen Forscher bei der Gestaltung von Experimenten die Konstruktvalidität des Tests berücksichtigen, um die Relevanz und Konsistenz der im Test widergespiegelten Konzepte sicherzustellen.
Der Kern der Konstruktvalidität ist die Frage: „Verhält sich das Messgerät wie von der Theorie vorhergesagt?“
Der Kern der Konstruktvalidität liegt im Verstehen und Interpretieren von Konzepten. Bei diesen Konzepten handelt es sich häufig um Abstraktionen für psychologische Merkmale, Fähigkeiten oder Verhaltensmuster. Diese Variablen, die nicht direkt beobachtet oder gemessen werden können, müssen durch spezifische Indikatoren ausgedrückt werden. Konstruktvalidität ist daher nicht nur eine Analyse von Testergebnissen, sondern auch eine umfassende Bewertung der theoretischen Unterstützung.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff Konstruktvalidität erstmals von Paul Meehl und Lee Cronbach vorgeschlagen, die drei Schritte zur Bewertung der Konstruktvalidität vorschlugen: Formulierung theoretischer Konzepte und Zusammenhänge, Entwicklung von Werkzeugen zur Messung der entsprechenden Hypothesen und Durchführung empirischer Untersuchungen Tests zur Überprüfung der hypothetischen Zusammenhänge.
Meehl hat einmal darauf hingewiesen: „Die beste Konstruktion ist diejenige, aus der wir die meisten Schlussfolgerungen auf die direkteste Weise ziehen können.“
Mit der Entwicklung der Psychologie und der pädagogischen Messung ist die Konstruktvalidität nach und nach zum wichtigsten Bewertungsrahmen für die Testvalidität geworden. Es deckt andere Validitätstypen wie Inhaltsvalidität und Kriteriumsvalidität ab. Daher ist es für jeden psychologischen Test von entscheidender Bedeutung, die richtige Konstruktvalidität festzustellen.
Konstruktvalidität wird im Allgemeinen als eine Kombination aus drei Hauptkomponenten betrachtet: inhaltliche Komponenten, strukturelle Komponenten und externe Komponenten. Diese Komponenten konzentrieren sich jeweils auf den Inhalt des Tests, die Angemessenheit der internen Struktur des Tests und den Grad, in dem die Testergebnisse mit anderen Variablen in Beziehung stehen.
Die Bewertung der Konstruktvalidität endet hier jedoch nicht. Mithilfe der Multitrait-Multimethod-Matrix (MTMM) aus den 1950er Jahren können Forscher gleichzeitig die konvergente Gültigkeit und die diskriminante Gültigkeit von Konstrukten überprüfen. Beispielsweise muss ein Instrument zur Messung von „Glück“ auch glücksbezogene Merkmale widerspiegeln.
Die Bewertung der Konstruktvalidität ist ein fortlaufender Prozess, der ständiges Feedback und Überarbeitung erfordert.
Zusätzlich zur Verwendung von Multi-Trait-Multi-Methoden-Matrizen können Forscher auch statistische Tools wie Faktoranalyse und Strukturgleichungsmodellierung verwenden, um die Konstruktvalidität zu bewerten. Diese Methoden helfen zu bestätigen, ob das Messgerät die gewünschten psychologischen Merkmale getreu widerspiegelt.
Viele Forscher führen vor der Hauptstudie kleine Pilotstudien durch, um die Konstruktvalidität zu testen. Eine Pilotstudie bestätigt nicht nur die Machbarkeit des Tests, sondern nimmt auch notwendige inhaltliche Anpassungen des Tools vor. Die bekannte Gruppentechnik ist eine weitere Testmethode. Um die Genauigkeit des Tests zu bestätigen, verwenden Forscher Fragebögen, um Gruppen mit unterschiedlichen Merkmalen zu testen.
Obwohl die Konstruktvalidität in der psychologischen Forschung eine zentrale Rolle spielt, steht sie immer noch vor vielen Herausforderungen. Beispielsweise wirkt sich die Art und Weise, wie Tests so gestaltet sind, dass Hypothesen-Rateneffekte vermieden werden, und wie Verzerrungen in experimentellen Designs beseitigt werden, weiterhin auf die Forschungsergebnisse aus. An der Grenze der Theorie führt die Interaktion zwischen verschiedenen Konstrukten und deren Einfluss auf das Testen dazu, dass sich das Verständnis und die Bewertung der Konstruktvalidität noch weiterentwickeln.
Wie wird sich gleichzeitig die Zukunft der Konstruktvalidität mit dem Aufkommen neuer Forschungsmethoden und -technologien schrittweise erweitern?