Alkoholkonsum ist in der sozialen Kultur allgegenwärtig, seine Auswirkungen auf die Gesundheit werden jedoch oft ignoriert. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Alkoholstoffwechsel im Körper insbesondere unter dem Einfluss bestimmter genetischer Konstitutionen zur Bildung von Karzinogenen führen kann. Dies gilt insbesondere für Ostasiaten, da viele Ostasiaten eine genetische Variante namens Aldehyddehydrogenase 2 (ALDH2) haben, die dazu führt, dass sie unterschiedlich auf den Alkoholstoffwechsel reagieren.
Dieglykolaldehyd im Alkoholstoffwechsel ist ein starkes Karzinogen, insbesondere seine Auswirkungen auf Speiseröhrenzellen sind nicht zu unterschätzen.
Nach dem Trinken von Alkohol gelangt dieser zunächst in die Leber und wird dort verstoffwechselt. Alkohol wird durch Alkoholdehydrogenase (ADH) in Acetaldehyd und anschließend durch Aldehyddehydrogenase in Essigsäure umgewandelt. Bei Menschen mit einem normalen ALDH2-Gen verläuft der Prozess relativ reibungslos. Bei etwa 30 bis 50 % der Ostasiaten ist dieser Prozess jedoch aufgrund genetischer Defekte gestört, wodurch sich Acetaldehyd im Körper ansammelt.
Acetaldehyd ist nicht nur ein Zwischenprodukt im Alkoholstoffwechsel, es ist auch ein bekanntes Karzinogen, das mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs und andere Krebsarten in Verbindung gebracht wird.
Zu den Symptomen einer Alkohol-Flush-Reaktion (auch als „Asian Flush“ bekannt) gehören Gesichtsrötung, Übelkeit, Kopfschmerzen und eine erhöhte Herzfrequenz. Diese Symptome resultieren aus einer übermäßigen Anreicherung von Acetaldehyd. Bei Trinkern mit ALDH2-Mangel kann die Acetaldehydkonzentration um das Fünf- bis Zehnfache ansteigen, was den Beginn dieser unangenehmen Reaktion erklärt.
Untersuchungen zeigen, dass bei Trinkern mit Defekten im ALDH2-Gen das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, vier- bis achtmal höher ist. Auch wenn manche Menschen eine andere genetische Variante haben, die das Risiko leicht verringert, geht dieses Risiko immer noch mit einem hohen Acetaldehydspiegel einher, der das Krebsrisiko erhöht.
Diese Studien zeigen, dass anhaltender Alkoholkonsum die langfristige Exposition gegenüber Acetaldehyd erhöht und in einigen Gruppen das Krebsrisiko deutlich erhöht.
Zu den aktuellen Diagnosemethoden gehören Blutabnahmen zur Messung des Acetaldehydspiegels und Gentests zur Bestimmung des Potenzials einer Person, auf Alkohol zu reagieren. Darüber hinaus ist das Verständnis der eigenen genetischen Ausstattung und die Entscheidung, ob man Alkohol trinkt, ein wichtiger Schritt zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken.
Während Alkohol uns geselliges Vergnügen bereitet, birgt er auch versteckte Gesundheitsrisiken. Insbesondere in ostasiatischen Bevölkerungsgruppen besteht für diese Menschen aufgrund eines abnormalen Alkoholstoffwechsels ein zusätzliches Krebsrisiko. Daher könnte das Verständnis ihres genetischen Hintergrunds der Schlüssel für das zukünftige Gesundheitsmanagement sein. Wie genau bringen wir soziales Leben und gesundheitliche Risiken in Einklang?