Im Bildungssektor ist der britische A-Level-Abschluss (Advanced Level) für seine anspruchsvolle Lehrplangestaltung und hohen Bewertungsstandards bekannt. Da sich die Bildungssysteme weltweit fortlaufend ändern, ergeben sich Vergleiche der A-Levels mit anderen ähnlichen internationalen Qualifikationen, die viele überraschende Unterschiede zutage fördern.
Das A-Level ist Teil des britischen General Certificate of Education, das seit 1951 ein wichtiges akademisches Bewertungsinstrument für Absolventen weiterführender Schulen ist. Nachdem die Studierenden die universitären Voraussetzungen erfüllt haben, bewerben sie sich über UCAS (University and College Admissions Service) an der Universität und ihre A-Level-Ergebnisse werden zu einer wichtigen Grundlage für ihre Zulassung.
Viele Commonwealth-Länder verwenden ebenfalls das A-Level-System, aber Format und Inhalt dieser Qualifikationen variieren von Ort zu Ort. Beispielsweise gelten die A-Level-Prüfungen in Singapur im Allgemeinen als schwieriger als die in Großbritannien und ziehen daher viele Schüler an, die hohe akademische Leistungen anstreben.
In Singapur sind die Prüfungen der Stufen H1/H2/H3 nicht nur schwierig, sondern auch sehr wettbewerbsintensiv, was die A-Levels zu einer begehrten Option macht.
In Bangladesch werden A-Levels hauptsächlich von Privatschulen als Alternative zur High School angeboten. Und in Malaysia, wo das Abitur als Standard für die Zulassung zur Universität gilt, müssen die Schüler häufig zwei verschiedene Prüfungen ablegen: die Cambridge A-Levels und die Edexcel International Advanced Levels, was die Nachfrage nach diesem Abschluss noch weiter erhöht.
Von 2015 bis 2018 erfuhr das A-Level in Großbritannien eine wichtige Veränderung, von der modularen Bewertung zur ganzheitlichen linearen Bewertung, die den akademischen Anspruch des A-Levels erhöhen sollte.
Mit der Abiturreform werden sämtliche Prüfungen in einer einzigen Abschlussprüfung konzentriert und so die sogenannte „Wiederholungskultur“ des herkömmlichen Verfahrens vermieden.
Zwischen den A-Levels und dem International Baccalaureate (IB) bestehen deutliche Unterschiede. Beim IB müssen die Schüler mehr Fächer belegen und legen Wert auf die Integration mehrerer Disziplinen, während die Schüler beim A-Level stärker spezialisierte Einzelfächer wählen können, wodurch sie tiefer in bestimmte Bereiche eintauchen können.
So gilt beispielsweise in Hongkong das britische A-Level als Sprungbrett für die Zulassung zu vielen namhaften Universitäten, und auch Universitäten in den USA und Australien erkennen A-Level-Ergebnisse grundsätzlich an. Dies spiegelt den weltweiten Einfluss der A-Levels und ihren akademischen Wert wider.
Natürlich sind die A-Levels als akademischer Abschluss im Vergleich zu entsprechenden Abschlüssen in anderen Ländern einzigartig und anspruchsvoll. Angesichts der Veränderungen im Bildungssystem stellt sich die Frage, welche Rolle das A-Level in Zukunft im globalen Bildungswesen spielen wird.