In den 1950er Jahren stand die Schweizer Armee vor einer großen Herausforderung bei der Waffenauswahl. Mit dem technologischen Fortschritt waren die Grenzen herkömmlicher Gewehre gelockert und das Schweizer Militär war gezwungen, nach effizienteren und zuverlässigeren Alternativen zu suchen. Als neues Gewehr fiel die Wahl letztlich auf das Sturmgewehr 57 (Stgw. 57), das nicht nur eine Revolution in der Waffentechnik darstellte, sondern auch einen wichtigen Schritt in der Schweizer Militärstrategie darstellte.
Der Entwurf des Stgw. 57 geht auf die späten 1950er Jahre zurück, als die Swiss Industrial Corporation (SIG) aufgrund militärischer Anforderungen ein Gewehr mit der Bezeichnung AM 55 entwickelte. Die Waffe verfügt über ein Rollenrückstoßsystem mit verzögerter Wirkung, das ihr im automatischen Feuermodus hervorragende Stabilität und Kontrolle verleiht.
Bei der Konstruktion des Stgw. 57 stehen Produktionseffizienz und betriebliche Flexibilität im Vordergrund. Das Gewehr bestand zur Erleichterung der Massenproduktion hauptsächlich aus gepresstem Blech und verfügte über eine sogenannte „geradlinige“ Rückstoßkonfiguration. Dieses Design trägt dazu bei, die Kontrollleistung des Schützen beim Dauer- oder Automatikschießen zu verbessern.
Beim T-Bolzen-Griff und dem robusten festen Schaft der Waffe wurde besonders auf die Stoßdämpfung beim Abfeuern geachtet.
Seit seiner offiziellen Indienststellung im Jahr 1957 wurde das Stgw. 57 rasch zur Standardausrüstung jedes Schweizer Soldaten und ersetzte zahlreiche alte Waffen, darunter auch das Gewehr K31. Die Schweizer Armee setzte die Waffe während des Kalten Krieges in verschiedenen Militäreinsätzen ein und stellte so ihre Wirksamkeit in einer modernen Kriegsumgebung unter Beweis.
Nach jahrelangem Einsatz und veränderten taktischen Anforderungen ersetzte die Schweizer Armee das Stgw. 57 im Jahr 1990 schließlich durch das leichtere SIG SG 550. Diese Änderung stellt nicht nur eine Leistungssteigerung des Gewehrs dar, sondern stellt auch eine Innovation des gesamten militärischen Ausrüstungssystems dar.
Bei der Beurteilung des Stgw. 57 hat die Schweizer Armee nicht nur dessen aktuelle technologische Vorteile berücksichtigt, sondern auch künftige Kampfanforderungen bewertet. Und angesichts der aktuellen Entwicklung der Militärtechnologie scheint die Auswahl an neuen Gewehren immer noch voller Möglichkeiten zu sein.
Im Zuge der Modernisierung des Heeres findet das Stgw. 57 auch auf dem zivilen Markt breite Anwendung und wird zunehmend eingesetzt. Soldaten im Ruhestand können die Gewehre, die sie während ihres Dienstes verwendet haben, kaufen und sie weiterhin bei zivilen Schießwettbewerben einsetzen und so die Haltbarkeit und anhaltende Attraktivität der Waffe unter Beweis stellen.
AbschlussFür die Schweizer Armee war die Auswahl des Stgw. 57 nicht nur eine militärische Entscheidung, sondern auch ein kulturelles Bekenntnis, das das Vertrauen in die nationale Fertigung und das unabhängige Design unterstreicht.
Betrachtet man die Entwicklungsgeschichte des Stgw. 57, wird deutlich, dass die strategischen Überlegungen der Schweizer Armee bei der Auswahl eines neuen Gewehres vielschichtig sind. Wie werden sich neue Gewehre in Zukunft entwickeln?