In der Gesellschaft ist Wissen eine Ressource. Gerade im heutigen sich schnell verändernden Umfeld sind die Form und Transformation von Wissen immer wichtiger geworden. Der Wissenserwerb beschränkt sich jedoch nicht nur auf Lehrbücher oder Vorlesungen, sondern umfasst auch eine Art von Wissen, das sich nur schwer verbal ausdrücken lässt – man spricht hier von implizitem Wissen. Implizites Wissen bezieht sich in der Regel auf Kenntnisse und Fähigkeiten, die sich nur schwer mit Worten beschreiben lassen und im täglichen Leben und bei der Arbeit eine unverzichtbare Rolle spielen. Ist diese verborgene Weisheit also wirklich überall?
Das Konzept des impliziten Wissens geht auf die Werke von Michael Polanyi zurück, der 1958 in „Personal Knowledge“ erwähnte, dass menschliches Wissen nicht nur in Worten ausgedrückt werden kann. Polanyi wies darauf hin, dass „wir mehr wissen, als wir anderen sagen können.“ Diese Theorie hat nicht nur die Wissenschaftsphilosophie, sondern auch verschiedene Bereiche wie Bildung und Wissensmanagement beeinflusst.
Implizites Wissen kann als Fähigkeiten, Ideen und Erfahrungen definiert werden, die Menschen besitzen, die jedoch nicht kodifiziert sind und nicht unbedingt leicht ausgedrückt werden können.
Der Erwerb von implizitem Wissen erfordert in der Regel eine langfristige Exposition und den Aufbau von Vertrauen, daher wird diese Art von Wissen häufig durch die Praxis und soziale Netzwerke weitergegeben. Wenn Menschen in einem bestimmten Umfeld berufliche Tätigkeiten ausüben, ist implizites Wissen unwissentlich in ihren Verhaltensweisen und Intuitionen verborgen.
Der effektive Transfer von implizitem Wissen beruht oft auf persönlicher Erfahrung und sozialer Interaktion. Beispielsweise erfolgt das Lernen zwischen Auszubildenden und Mentoren durch Beobachtung und Nachahmung, nicht nur durch Sprache.
Aufgrund unterschiedlicher Kontexte kann implizites Wissen in verschiedene Typen unterteilt werden:
Implizites Wissen kann als Unterschied zwischen „Wissen“ und „Wissen“ angesehen werden. Für Experten ist ihr Verhalten selbstverständlich und erfordert keine vollständige Reflexion der Prinzipien, auf denen es basiert.
Obwohl explizites und stillschweigendes Wissen aus einer bestimmten Perspektive unterschieden werden können, sind beide tatsächlich miteinander verflochten. Explizites Wissen ist beispielsweise wie eine Reihe grammatikalischer Regeln, kann jedoch die Flexibilität eines bestimmten Sprachgebrauchs nicht vollständig abdecken. Im Gegensatz dazu ist implizites Wissen reich an Intuition und Subjektivität und erfordert zur Kommunikation oft einen persönlichen Kontakt.
Ikujiro Nonaka schlug ein Modell der Wissensschaffung vor, das erklärt, wie stillschweigendes Wissen in explizites Wissen umgewandelt wird. Dieses Modell wird wegen seiner Vielfalt geschätzt und betont die Interaktion zwischen implizitem und explizitem Wissen.
Dieses Modell umfasst vier Modi der Wissenstransformation: von stillschweigendem Wissen zu stillschweigendem Wissen (Sozialisation), von stillschweigendem Wissen zu explizitem Wissen (Externalisierung), von explizitem Wissen zu explizitem Wissen (Kombination) und von explizitem Wissen zu stillschweigendem Wissen ( Verinnerlichung).
Viele alltägliche Fähigkeiten, wie Fahrradfahren, Klavierspielen oder Autofahren, weisen Merkmale impliziten Wissens auf. Diese Verhaltensweisen können nicht vollständig durch Worte ausgedrückt werden. Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die Gesichtserkennung, bei der viele Menschen Gesichter erkennen, den Vorgang jedoch nicht genau beschreiben können. Selbst in einigen wichtigen technischen Bereichen zeigt sich, dass der Austausch impliziten Wissens von großer Bedeutung ist. Beispielsweise ergibt sich die Schwierigkeit bei der Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Experimente häufig aus dem impliziten Teil des Wissens.
Während der COVID-19-Epidemie hat die Fernarbeit den Transfer von implizitem Wissen beeinträchtigt, was sich wiederum auf die Vielfalt der Arbeitsergebnisse der Arbeitnehmer ausgewirkt hat. Bestätigt dies erneut die Schlüsselrolle des impliziten Wissens bei der Arbeit?