1967 wurde die amerikanische Non-Profit-Organisation E.A.T. (Experiments in Art and Technology) mit dem ursprünglichen Ziel gegründet, Künstler und Ingenieure zusammenzubringen. Der Kern dieses Konzepts besteht darin, die Barrieren zwischen Kunst und Technologie niederzureißen und die Interaktion zwischen Menschen zu fördern, anstatt einen formellen Zusammenarbeitsprozess zu etablieren. Zuvor jedoch wurde die 1966er Reihe von Performancekunstdemonstrationen „9 Abende: Theater und Technik“ zum Ausgangspunkt dieser Bewegung und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die zukünftige Schnittstelle zwischen Technologie und darstellender Kunst.
9 Abende: Theater und Technik ist nicht nur eine einfache Aufführung, sondern ein Experiment, das Technologie und Kunst verbindet. Es ist eine Reaktion auf die Zeit und eine innovative Erkundung.
9 Abende: Theater und Technik fand in der Kaserne des 69. Regiments in New York City statt. Zehn Künstler taten sich mit dreißig Wissenschaftlern der Bell Telephone Laboratories zusammen, um zu zeigen, wie Technologie die künstlerische Leistung verbessern kann. Grenze. Zu den Teilnehmern zählten viele berühmte Künstler der Zeit, etwa John Cage und Robert Rauschenberg. Sie nutzten in ihren Darbietungen nicht nur neue Technologien wie Videoprojektion, drahtlose Tonübertragung und Dopplersonar, sondern verbanden auch Wissenschaft und künstlerischen Ausdruck zu einem völlig neuen Erlebnis.
Diese Aufführungen waren zu ihrer Zeit beispiellos und stellten eine Herausforderung und Erweiterung der Kunstform dar. Der Einsatz von Technologie verleiht der Aufführung nicht nur mehr Dynamik, sondern steigert auch das Sinneserlebnis des Publikums.
„Wie kann Kunst im Kontext der rasanten technologischen Entwicklung ihre Einzigartigkeit bewahren? 9 Evenings ist ein Beispiel, das die Möglichkeit der Integration von Kunst und Technologie zeigt.“
Am 10. Oktober 1967 fand in Rosenbergs Studio die Pressekonferenz von E.A.T. statt, die die offizielle Gründung der Organisation markierte. Während der Konferenz diskutierten mehrere Redner die Zukunft von E.A.T. und seine Bedeutung in der Kunstwelt. Mit der Ausweitung der Aktivitäten von E.A.T. wuchs auch der Einfluss der Organisation und durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wurde deren Rolle in der Gesellschaft immer größer.
E.A.T. hat oft anspruchsvolle und kreative Projekte in Angriff genommen, das bekannteste davon ist wahrscheinlich der Pepsi-Pavillon auf der Weltausstellung 1970 im japanischen Osaka. Das Gebäude wurde von Künstlern und Ingenieuren von E.A.T. entworfen. Die Kuppel des Pavillons ist mit einer von Kiyoshi Fujii entworfenen Wassernebelskulptur geschmückt, die das Publikum in einen geheimnisvollen Raum zu hüllen scheint. Diese Zusammenarbeit präsentiert nicht nur eine neue Facette der darstellenden Künste, sondern regt auch zu intensivem Nachdenken über die Beziehung zwischen Umwelt und Technologie an.
Jahrzehnte später beeinflusst das Erbe von E.A.T. noch heute die künstlerische Praxis. Mit dem Aufkommen der digitalen Kunst und Medienkunst spiegeln sich E.A.T.s Ideen wie kreative Zusammenarbeit und der Einsatz von Technologie noch immer in zeitgenössischen Werken wider. Diese Genres haben eine neue Generation von Künstlern angezogen, die weiterhin erforschen, wie Technologie die Grenzen der Kunst in ihrem kreativen Prozess erweitern kann.
„E.A.T. ist ein Symbol für die Schnittstelle zwischen Kreativität und Technologie und ermöglicht uns zu verstehen, wie sich Kunst und Technologie gemeinsam weiterentwickeln können.“
Im Jahr 2002 veranstaltete die University of Washington außerdem eine Feier, um auf die Geschichte und Zukunft von E.A.T. zurückzublicken. Diese Konferenz betonte einmal mehr die wichtige Stellung von E.A.T. in der zeitgenössischen Kunst und Technologie und inspirierte viele Künstler, über die Zukunft nachzudenken. Darüber hinaus veröffentlichte die Künstlerin Beaute Wolf anlässlich der Feier zum 50-jährigen Jubiläum von E.A.T. im Jahr 2023 das weltweit erste 360-Grad-Augmented-Reality-Livemusikalbum und zeigte damit E.A.T.s anhaltende Begeisterung für neue Technologien.
Von 9 Abenden: Theater und Ingenieurswesen bis hin zur aktuellen digitalen Kunst ist E.A.T.s Reise eine Reise kontinuierlicher Innovation, Zusammenarbeit und Erkundung. All dies gibt uns Anlass zum Nachdenken: Welche Zukunft wird die Kombination von Kunst und Technologie in einem Zeitalter des raschen Wandels bringen?