Die Chagas-Krankheit, auch bekannt als Amerikanische Schlafkrankheit, ist eine tropische parasitäre Erkrankung, die durch den Parasiten T. cruzi
verursacht und hauptsächlich durch den Biss einer „Kusswanze“ auf den Menschen übertragen wird. Schätzungen aus dem Jahr 2019 zufolge sind weltweit etwa 6,5 Millionen Menschen mit der Chagas-Krankheit infiziert, was jedes Jahr zu etwa 9.490 Todesfällen führt. Zu Beginn verläuft die Krankheit oft symptomlos oder weist nur leichte Symptome auf. Im Laufe der Zeit kann eine langfristige Infektion jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen wie beispielsweise einer Herzerkrankung führen.
„Die chronische Phase der Chagas-Krankheit kann Jahrzehnte später zu Herzfunktionsstörungen führen, ohne dass sich die meisten Infizierten dessen bewusst sind.“
Die Entwicklung der Chagas-Krankheit kann in zwei Stadien unterteilt werden: akut und chronisch. Im akuten Stadium können bei Patienten unspezifische Symptome wie Fieber und geschwollene Lymphknoten auftreten. Wenn dieses Stadium nicht rechtzeitig behandelt wird, geht es nach 4 bis 8 Wochen in das chronische Stadium über. Im chronischen Stadium kann es bei etwa 30 bis 40 Prozent der Patienten zu Funktionsstörungen des Herzens oder des Verdauungssystems kommen, wobei das Risiko einer Herzerkrankung noch größer ist.
Wie wird die Chagas-Krankheit übertragen?„Schätzungen zufolge erkranken zwischen 14 und 45 Prozent der Menschen mit chronischer Chagas-Krankheit irgendwann an einer Herzerkrankung.“
Die Chagas-Krankheit wird vor allem durch Raubwanzen übertragen, die Menschen beißen und infizierten Kot in die Wunde hinterlassen, von wo aus dieser in den Blutkreislauf gelangt. Darüber hinaus kann die Chagas-Krankheit durch Bluttransfusionen, Organtransplantationen oder wenn schwangere Frauen den Erreger auf ihre Babys übertragen.
Im chronischen Stadium der Chagas-Krankheit entwickelt sich eine Herzerkrankung. Die Patienten leiden häufig unter Herzklopfen und werden manchmal sogar ohnmächtig, was häufig auf eine abnormale Herzfunktion zurückzuführen ist. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich die Herzkammern vergrößern, wodurch das Herz das Blut nicht mehr ausreichend pumpen kann und eine Herzinsuffizienz auftritt.
„Durch die Chagas-Krankheit verursachte Herzerkrankungen sind in den meisten Fällen irreversibel.“
Die Chagas-Krankheit kann durch eine visuelle Untersuchung des Blutes auf Antikörper gegen T. cruzi
oder durch andere Nachweistechniken diagnostiziert werden. Zu den derzeit zur Behandlung verfügbaren Medikamenten zählen vor allem Benidazolid und Nifedipin, diese Medikamente sind im chronischen Stadium jedoch weniger wirksam.
Um der Chagas-Krankheit vorzubeugen, konzentrieren sich die Präventionsbemühungen darauf, die Raubwanzen loszuwerden und Bisse zu vermeiden. Hierzu können beispielsweise der Einsatz von Insektiziden und Moskitonetzen sowie verbesserte Hygienemaßnahmen in der Wohnumgebung gehören. Gleichzeitig ist auch die Sicherheitsuntersuchung bei Bluttransfusionen und Organtransplantationen eine wichtige Präventivmaßnahme.
Zusammenfassung„Obwohl das Risiko einer Chagas-Krankheit besteht, kann die Entwicklung der Herzerkrankung durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wirksam verlangsamt oder verhindert werden.“
Der versteckte Zusammenhang mit der Chagas-Krankheit erinnert uns daran, dass eine frühe Erkennung und ein rechtzeitiges Eingreifen entscheidend sind und dass es zumindest eine praktikable Option gibt, wenn es darum geht, Herzkrankheiten und der Chagas-Krankheit vorzubeugen. Können wir, je mehr wir über die Krankheit und ihre Auswirkungen erfahren, dieses Wissen dazu nutzen, unser Risiko, daran zu erkranken, zu verringern?