Im Zuge der Globalisierung und Modernisierung war die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert. Obwohl der Anbau ausschließlich einer einzigen Feldfrucht, also die Monokultur, die Erträge kurzfristig steigern kann, sind die damit verbundenen Gefahren vielen Experten Anlass zur Sorge. Von der Hungersnot in Irland bis zum Verschwinden bestimmter Bananenarten: All diese Fälle machen uns deutlich, dass die Abhängigkeit von einer einzigen Sorte eine enorme Gefahr für das gesamte landwirtschaftliche Ökosystem darstellt.
„Bei der vorherrschenden Monokultur kann ein Krankheitsbefall zum Totalausfall der gesamten Ernte führen.“
Von 1845 bis 1847 wurden Kartoffeln, ein Grundnahrungsmittel in Irland, stark von einem Pilz namens Kartoffelfäule heimgesucht. Diese Katastrophe hat uns eine schmerzliche Lektion erteilt: Die Abhängigkeit von einer einzigen Ernte führt letzten Endes zu einer Hungersnot und zum Tod zahlloser Menschen. In dieser Zeit handelte es sich bei fast allen Kartoffelsorten um sehr ähnliche Sorten, wodurch ihre Resistenz gegen Krankheiten nahezu null war.
Ähnlich wie im irischen Fall ist auch die Bananenindustrie stark von der Monokultur betroffen. Mitte des 20. Jahrhunderts erfreute sich die Gosmigo-Banane aufgrund ihres süßen Geschmacks zunehmender Beliebtheit auf dem Markt. Aufgrund ihrer äußerst geringen genetischen Vielfalt wurde diese Banane jedoch schließlich von einem Pilz namens „Panamakrankheit“ befallen. Die Folge war die Vernichtung der Bananenstauden und die Industrie war gezwungen, auf eine andere Sorte, die Cavendish, umzusteigen, die nun von derselben Krankheit bedroht ist.
„Der Zukunft des Bananenanbaus, der auf einer einzigen Sorte beruht, droht eine weitere Katastrophe.“
Monokulturen bedrohen nicht nur die Vielfalt landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sondern haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf landwirtschaftliche Ökosysteme. Ackerland ohne Vielfalt ist weniger widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Dies führt zu einer geringeren Produktivität und damit zu Einbußen hinsichtlich Einkommen und Lebensunterhalt der Landwirte. Einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge ist die Welt vom Aussterben von bis zu der Hälfte aller Pflanzenarten bedroht, was die Zukunft der Landwirtschaft vor noch größere Herausforderungen stellt.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, haben verschiedene Institutionen und Organisationen begonnen, Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Nutzpflanzenvielfalt zu ergreifen. Eine davon ist die Nutzung von Saatgutbanken, deren Ziel die Erhaltung lokaler Sorten und die Gewährleistung des Überlebens und der Sicherheit künftiger Ernten ist.
„Die genetische Vielfalt bei Nutzpflanzen ist der Schlüssel zur Bewältigung unserer zukünftigen landwirtschaftlichen Herausforderungen.“
Angesichts der Bedrohung der weltweiten Nahrungsmittelsicherheit ist der Erhalt der Vielfalt an Nutzpflanzen besonders wichtig. Landwirte und Wissenschaftler sollten zusammenarbeiten, um mithilfe genetischer Ressourcen die Resistenz von Nutzpflanzen zu verbessern und so auch in Zukunft eine stabile Versorgung sicherzustellen. Doch welche konkreten Maßnahmen können wir Ihrer Meinung nach ergreifen, um in der gegenwärtigen Situation die Vielfalt landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu erhalten?