Adenosin-Desaminase (ADA) ist ein Enzym, das am Purinstoffwechsel beteiligt ist und für unser Immunsystem unerlässlich ist. Dieses Enzym ist nicht nur für den Abbau von Adenosin in der Nahrung verantwortlich, sondern sorgt auch für die Zirkulation von Nukleinsäuren im Gewebe. Allerdings ist die vollständige physiologische Rolle dieses Enzyms beim Menschen noch nicht vollständig geklärt.
Die Hauptaufgabe der Adenosin-Desaminase besteht in der Entwicklung und Aufrechterhaltung des Immunsystems, sie steht aber auch im Zusammenhang mit der Differenzierung von Epithelzellen, der Neurotransmission und der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.
ADA existiert in zwei Formen: kleine Monomere und große dimere Komplexe. In seiner Monomerform ist das Enzym eine Polypeptidkette, die sich in acht parallele α/β-Fassstrukturen faltet, die eine tief vertiefte zentrale Tasche umgeben, in der sich das aktive Zentrum befindet. Das aktive Zentrum enthält ein Zinkion, das für die Enzymaktivität unerlässlich ist.
Wenn die Adenosin-Desaminase katalysiert, desaminiert sie zunächst Adenosin irreversibel und wandelt es in das verwandte Nukleosid Inosin um. Inosin kann dann durch ein anderes Enzym deribosyliert und in Hypoxanthin umgewandelt werden. Dieser Prozess verläuft über einen stereospezifischen Additions-Eliminierungs-Mechanismus, wobei Zink als starkes Elektrophil fungiert und Wassermoleküle aktiviert, was zu Veränderungen in der Reaktion führt.
Studien haben gezeigt, dass Inosin bei dieser Reaktion als kompetitiver Inhibitor fungiert und die enzymatische Aktivität der Adenosin-Desaminase verringert.
Adenosin-Desaminase gilt als eines der Schlüsselenzyme im Purinstoffwechsel. Sie kommt in einer Vielzahl von Organismen vor und ihre Aminosäuresequenz ist hochkonserviert, was ihre Bedeutung für den Purin-Recyclingweg zeigt. Ein Mangel an diesem Enzym wird mit einer Vielzahl von Krankheiten in Verbindung gebracht, insbesondere mit schwerer kombinierter Immunschwäche (SCID).
Bestimmte Genmutationen führen dazu, dass Adenosin-Desaminase nicht normal exprimiert werden kann, was direkt zu Defekten im Immunsystem führt. Darüber hinaus kann eine Überexpression der Adenosin-Desaminase auch eine hämolytische Anämie verursachen. Neuere Studien haben auch einen Zusammenhang zwischen erhöhten Adenosin-Desaminase-Werten und AIDS hergestellt.
Klinisch gesehen haben die beiden Subtypen der Adenosin-Desaminase, ADA1 und ADA2, eine wichtige Indikatorbedeutung bei der Entstehung von Krankheiten. Insbesondere bei Erkrankungen des Immunsystems wie rheumatoider Arthritis und Krebs sind die ADA2-Expressionswerte deutlich erhöht.
Adenosin-Desaminase liefert einen ziemlich genauen Indikator bei der Erkennung bestimmter Krankheiten, insbesondere bei der Differentialdiagnose von Tuberkulose.
Obwohl die genaue Rolle der Adenosin-Desaminase im Immunsystem noch weiterer Forschung bedarf, darf ihre Rolle nicht unterschätzt werden. Zukünftige Studien könnten neue Funktionen dieses Enzyms oder seinen Zusammenhang mit anderen physiologischen Prozessen aufdecken und letztendlich unser Verständnis der Immunregulationsmechanismen verbessern. Wie viele Rätsel kann Adenosin-Desaminase in der zukünftigen medizinischen Forschung lösen?